Manchmal hat man’s im Urin

Gegen 21 Uhr ließ das Unwetter nach, es regnete nur noch und donnerte ab und an. Alles halb so wild, wir waren froh dass der Sturm aufgehört hatte. Um Mitternacht wurden wir erneut wach, nicht weil ein neues Unwetter heran zog, nein, zwei blöde Köter standen mal wieder 10 Meter von unserem Zelt entfernt und bellten wie irre, eine gefühlte halbe Stunde lang. Es nervte tierisch und wir wussten absolut nicht weshalb dieser Krach war. Wir überlegten uns wie wir sie abwehren können. Hätten wir Steine, dann hätten wir sie geworfen, doch hätte hätte Fahrradkette…wir hatten nur Schuhe die wir für tauglich fanden und Pfefferspray. Wir schlüpften aus dem Zelt hinaus, Sebastian rief laut in die dunkle Nacht hinein und schon verschwanden sie, die dummen Hunde. Wir leuchteten nochmals mit unseren Taschenlampen die Umgebung ab, wir konnten sie nicht sehen. So krochen wir wieder in die Schlafsäcke und schliefen bis es hell wurde. Diese Hunde, wir werden nicht schlau aus ihnen. Es mag ja die ein oder anderen cleveren Hunde geben, aber zur Zeit haben wir es scheinbar nur mit Dummen zu tun. Wenn es wirklich Wachhunde sein sollen, na herzlichen Glückwunsch. Die macht doch jeder platt und wenn man ihnen nur einen Knochen vor die Schnauze wirft. Naja wie dem auch sei…

Die Sonne versuchte ihr bestes, doch sie schaffte es nicht durch die dicken Wolken hindurch. Diese hingen sehr tief, es sah aus, als müsste man nur einen Hügel hinauf stapfen, dann bekäme man sie zu fassen.

Wir frühstückten im Zelt, da es ungewöhnlich frisch war, dann radelten wir los, nach Korce. Eine größere Stadt in der es einen Markt und „Busbahnhof“ gab, beides erinnerte uns sehr an Zentralasien. Wir erledigten einen Großeinkauf, d.h. einkaufen für die kommenden drei Tage, denn wir hatten einen bzw. zwei Ruhetage am Orid-See eingeplant. Da gibt es zwar auch etwas zu essen 😉 Doch wir wollen auf einen Campingplatz und uns selbst versorgen. Mit voll gestopften Taschen radelten wir auf einer super asphaltierten Hauptstraße weiter. Es war flach und der Asphalt bestens, doch flott waren wir nicht, denn ein starker Gegenwind gab uns zu schaffen. Nur langsam kamen wir vorwärts, zwischendurch wurden wir noch von ein paar Tropfen Regen begleitet, zur Mittagszeit erreichten wir dann Pogradec. Dort kehrten wir in ein Café ein, gönnten uns einen Espresso und sogar ein Stück Kuchen. Pogradec liegt am Orid-See, ca. 10 km nördlich von dieser Stadt soll ein Campingplatz sein. Wir wissen nicht weshalb, doch es gibt so Momente, da meint man man müsse erst noch einmal nachschauen bevor man etwas tut. Und so suchten wir im Internet nach diesem Camping, wurden auch gleich fündig und siehe da, auf der Homepage war geschrieben, dass er vorübergehend geschlossen sei, da Umbaumaßnahmen durchgeführt werden. Aha, als hätten wir es gewusst 🙂 Doch es gäbe eine Alternative, diese befindet sich 6 km östlich von Pogradec. So radelten wir zu dieser Alternative, am See entlang, er war völlig aufgewühlt von den hohen Wellen. 20150618_1313_IMGP7513_K-30Wir erreichten einen Zeltplatz, ob dies nun die „Alternative“ zum anderen ist, wissen wir nicht. Auf jeden Fall ist er klein, überschaubar, sehr sauber und hat ein windgeschütztes Plätzchen direkt hinter Reception/Restaurant. Wir bauen unser Zelt auf, der Besitzer brachte uns sogar noch eine riesigen Sonnen- / Regenschirm damit wir im trockenen sitzen konnten. Ebenso bekamen wir noch einen Teller köstlicher Kirschen geschenkt.
Der Regen hat aufgehört, der Wind ist nach wie vor sehr stark, doch manchmal lässt sich sogar die Sonne hinter den Wolken erahnen. Am Abend kamen noch drei Franzosen-Wohnmobile. Es war mal wieder recht amüsant ihnen dabei zuzusehen wie sie ihren Stellplatz einnahmen. Wie ist das bei euch Hiltrud und Hermann? Genauso chaotisch? 😀
Wir sitzen noch immer vor unserem Zelt, aber nur in langer Hose, Fleecepullover und Wollsocken ist es da auszuhalten.
Direkt neben dem Campingplatz befindet sich wieder so ein kleiner Bunker. Vielleicht sollten wir ab sofort dort einziehen wenn schlechtes Wetter aufkommt. Der hält mit Sicherheit den Naturgewalten stand.

Ein Gedanke zu „Manchmal hat man’s im Urin

  1. Florian

    Hey Barbara
    ich wünsche dir noch alles Gute nachträglich zum Geburtstag.
    Das mit dem Dornröschenschlaf hatte er schon früher als wir „nur“ im Garten zelteten.
    Gabs da auch alte Pferde für Pferdesalami? Hab mal ne Reportage im Auslandsjournal gesehen über solche Märkte.
    Gruß Flo

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