3 Tage waren wir nun in Battambang und haben uns von den „anstrengenden Tempeltagen“ und den massenhaften Touristen erholt.
Battambang ist die 2. größte Stadt in Kambodscha, doch dies mag man kaum glauben wenn man dort ist. Das Stadtzentrum ist sehr klein und hat außer einem Markt und kleinen Lädchen nicht viel zu bieten. Die Häuser sind sehr in die Jahre gekommen, alles in allem wirkt es hier sehr trostlos. Nur wenige Touristen verirren sich hier her. In Reiseführern werden die alten französischen Kolonialvillen erwähnt. Diese seien sehenswert. So dachten wir, lass uns das mal ansehen, doch zuvor warfen wir einen Blick auf den Stadtplan und stellten fest, dass wir an diesen Villen schon 3 x direkt daran vorbei gefahren sind. Na dann, so toll können sie ja nicht gewesen sein, sonst wären sie uns doch aufgefallen?
Außerhalb der Stadt gibt es noch ein paar Tempel zu besichtigen sowie eine Höhle, deren größte Attraktion darin besteht, dass zur Dämmerung Millionen von Fledermäusen dort heraus fliegen und auf Futtersuche gehen. Es muss ein tolles Naturschauspiel sein, doch irgendwie zieht uns auch das nicht nach draußen. Ebenso soll es noch eine Bambusbahn geben. Auf Bildern sieht diese Bahn so ähnlich aus wie eine Draisine, nur motorisiert. Aus Erzählungen haben wir heraus gehört, dass dies nicht so spektakulär sein soll, somit besichtigten wir diese auch nicht und ließen quasi alle Sehenswürdigkeiten links liegen und blieben in unserem Gästehaus, 2 km außerhalb des Stadtzentrums. Es sei angemerkt: ca. 1km außerhalb des Zentrums beginnt schon das Feld!! So viel dazu, dass Battambang die 2.größte Stadt ist. Es fühlt sich definitiv nicht so an.
Wir taten es den Fledermäusen gleich und kamen nur aus unserem Appartment heraus wenn es um die Futtersuche ging 😀
- endlich haben wir die spez. Kaffeefilter gefunden. Ab sofort leckeren Kaffee mit Schokonote
Ich muss gestehen momentan bin ich sehr reisemüde geworden. Seit dem wir in Laos waren, habe ich das Gefühl mich ständig zwischen verschiedensten Touristenattraktionen entscheiden zu müssen. „Oh schau mal, da könnten wir noch das ansehen, und dort könnten wir noch einen Extra-Schlenker einbauen, dieser Tempel klingt aber auch interessant, wollen wir vielleicht noch da hin radeln? Wäre es nicht sinnvoller oder besser es von dieser Seite anzugehen? Ich würde gerne noch das machen, aber….“ All solche Dinge begleiten uns in den letzten Wochen und ich finde es ziemlich anstrengend, da ich doch immer das Gefühl habe, ich könnte etwas „verpassen“ bzw. „Jetzt bin ich schon hier, jetzt sollte ich es mir auch ansehen“.
Seit 9 Monaten sind wir nun auf der Straße unterwegs und jeden Tag geht es darum seine Grundbedürfnisse wie „Nahrung“ und „Dach über dem Kopf“ zu stillen. Für meinen Teil, mich strengt das ziemlich an. Weshalb ich das tiefe Bedürfnis nach einer „Auszeit“ habe. Kein Fahrrad fahren, keine Nachtplatzsuche, einfach nur FAULENZEN, so wie wir es in den letzten 3 Tagen taten, nur war das für mich zu kurz 🙂 Sebastian sieht das ein wenig anders, doch ich blicke freudig auf die kommenden Wochen, denn dann werden wir endlich das Meer erreichen und spätestens nach unserer Einladung in Sattahip werde ich ihm einen Urlaub am Strand schon noch schmackhaft machen.
Morgen werden wir wieder auf die Räder steigen und uns einen Weg durch die Kardamom-Berge bahnen, sodass wir in ca. einer Woche das Meer und die Grenze zu Thailand erreichen 🙂