Sind wir noch im Iran??

Wir haben die Nacht gut überstanden. Es regnet immer noch und in einer Ecke des Innenzeltes hat sich eine Pfütze gebildet. Wir sind verärgert, haben wir doch auf die „Wasserdichtigkeit“, beim Zeltkauf, ein großes Augenmerk gelegt.
Unser Frühstück ist sehr dürftig. Das Brot ist über Nacht geschimmelt und der größte Ameisen-Staat Irans hat sich über unseren leckeren Käse hergemacht. Somit bleibt nur noch Zwieback mit Nutella übrig.
Irgendwann lässt der Regen nach und die Sonne blinzelt etwas hervor. Es wird sehr schwül, jede Bewegung führt zu wasserfallartigen Schweißausbrüchen. Und als würde dies nicht reichen tummeln sich wahnsinnig viele Stechmücken. Ob sich da eine „Chinesische Killer-Fliege“ darunter befindet ? 😀 Wirklich unangenehm!
Um 11 Uhr starten wir dann los. Der Fahrtwind sorgt für „Abkühlung“.
In Kürze erreichen wir das Kaspische Meer. Die Landschaft ist hier so anders als im restlichen Teil des Irans. Wir haben das Gefühl in einem ganz anderen Land zu sein. Alles ist grün, überall gibt es Seen, Flüsse oder kleine Bäche und egal wo man hinsieht, Reisanbau ohne Ende.

IMGP6145Am Straßenrand sehen wir viel Frösche und Schildkröten und einige Schlangen. Doch die meisten dieser Tiere sind in einem Zustand der deutlich macht, dass sie nicht erfolgreich die Straße überquert haben.
Wir radeln entlang der Küste, mal mehr mal weniger nah am Wasser. Es folgt eine Stadt der Anderen. Es ist kaum ein Ortsende oder -anfang zu erkennen.
IMGP6147Am Abend suchen wir uns wieder einen Weg ans Meer, in der Hoffnung, dort etwas abgelegen von den Ortschaften einen Schlafplatz zu finden. Wir entdecken eine Art „Picknick-Area“ am Strand und werden dort sogleich von ein paar Männern empfangen und bekommen ein „Häusschen“ zugeteilt wo wir nächtigen dürfen.
Natürlich müssen wir auch sogleich das Wasser testen. Es ist sehr warm, hat fast Badewannen-Temperatur.P1020305Es ist sehr ruhig am Strand, außer einer kleinen Familie und vielen streunenden Hunden ist nichts los. Sehr ungewöhnlich für den Iran.
Wir haben gerade mit dem Essen aufgehört, da rollen zwei Autos an und mehrere Frauen steigen aus. Sie machen es sich direkt im „Nachbarhäuschen“ bequem. Kurz darauf, kommen die Männer und Kinder hinzu. Mittlerweile sind noch weitere Autos gekommen. Es sind an die 20 Personen zusammen gekommen. Na das kann ja eine heitere Nacht geben.

Während unserem alltäglichen Einkauf, habe ich einen grausigen Fund gemacht. Abgepackt in einer Styropor-Schale: Kalbskopf, Hirn und 2 Paar Füße. Na Mahlzeit, hoffentlich habe ich das nicht demnächst auf meinem Teller liegen.

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2 Gedanken zu „Sind wir noch im Iran??

    1. Barbara Beitragsautor

      Ich war nur mit den Füßen drin. Ansonsten hätte ich mit kompletter Montur einsteigen müssen, bzw. den Strand für Frauen aufsuchen müssen. Da das Wasser aber eh Pipi-Temperatur hatte, hat es mich auch kaum gereizt mich voll und ganz in die Fluten zu stürzen.

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