Wir starten los und bezwingen unseren ersten usbekischen Pass. Die Steigung ist sehr angenehm und wir kommen gut voran. Erstaunlicherweise gibt es immer wieder Stände an denen man Lebensmittel und Getränke kaufen kann. Damit hatten wir nicht gerechnet.
- eine Bruecke??
- Die Passhoehe
Oben am Pass angekommen haben wir, zu meiner Enttäuschung, mal wieder einen schlechten Ausblick da alles sehr diesig ist.
- Im Hintergrund die schneebedeckten Berge
- Mittagspause
Dafür entdecken wir jede Menge „Zeltplätz“, doch es ist noch zu früh, weshalb wir uns wieder auf die Räder schwingen und in das Tal hinab rollen. Die Abfahrt ist sehr kurvig und der Straßenbelag fürchterlich. Löcher, Bodenwellen und Spurrillen rütteln uns kräftig hin und her und lassen die Bremsen glühen. Im Tal erwartet uns dann wieder die Hitze. Wie angenehm war es doch auf dem Berg.
Wir radeln nach Shahrisabz, dort befindet sich der Abzweig zu unserer Extra-Runde in die Berge.
- Amir Timur
Ein Mann guckt uns ziemlich ungläubig an, als wir ihm erzählen was wir vorhaben und er sagt, dass die Straße dort aber keinen Asphalt mehr hat. Dies stört uns jedoch nicht, wir haben ja noch ein paar Tage Zeit und wenn alles schief geht, da der Belag so schrecklich ist, dann können wir wieder um drehen.
Wir suchen einen Nachtplatz, jedoch gestaltet sich dies als ziemlich schwierig, da überall Landwirtschaft ist.
Wir biegen in einen Feldweg ein, dieser endet in einer Sackgasse bzw. an einem Kuhstall, dahinter befindet sich ein Feld auf dem sich zu diesem Zeitpunkt ca. 30 Menschen tummeln. Männer mähen die Wiese ab und die Frauen sitzen am Boden und bündeln das Gras. Sie entdecken uns sofort, wir fragen ob wir hier unser Zelt aufstellen können. Kein Problem. Ein paar Männer werden sogar beauftragt die Kuhfladen von der „Zeltwiese“ zu entfernen. Welch ein Umstand!! Wir sind gerade dabei die Räder an den Platz zu schieben, da kommt der „Boss“. Er läd uns zu sich nach Hause ein. Wir können nicht ablehnen. Er besteht darauf, dass wir bei ihm schlafen und ehe ich mich versehe, sitzt Sebastian im Auto und ich steh, mal wieder alleine, vor dem Kuhstall. Ich soll warten, sie kommen gleich wieder. Und weg sind sie. Nach 10 Min. sind sie jedoch schon wieder zurück. Sebastian wurde das Haus gezeigt sowie unser Schlafplatz, gleichzeitig wurde natürlich schon die Tochter des Hauses aufgefordert für das Abendessen zu sorgen. Wir fahren mit den Rädern dort hin und werden vom Neffen begleitet, er spricht ein paar Brocken Englisch. Die Tochter des Hausherren ist hochschwanger. Deshalb darf sie sich „schonen“ und muss nicht mit aufs Feld. Statt dessen muss sie den Haushalt schmeißen. Sie tut mir sehr leid! Jetzt hat sie noch mehr Arbeit wegen uns.
Nach und nach trudeln der Boss und weitere Frauen vom Feld ein. Wir sitzen zusammen kommunizieren mit Händen & Füßen und wenig Englisch, während die schwangere Frau in der „Küche“ steht und das traditionelle Essen „Plov“ zubereitet. Plov ist ein Reisgericht mit Karottengemüse und etwas Fleisch. Sehr lecker!!! Die Küche fasziniert mich sehr. Besteht sie doch nur aus zwei Feuerstellen mit riesigen Schüsseln drauf, ähnlich wie ein Wok.
- Backofen
- Kochstelle
Nach dem Essen gehen wir schlafen, wir sind hundemüde vom Radeln und die anderen von ihrer Feldarbeit.

li n re: Neffe mit Eglischkenntnissen, Sebastian, ich, Bruder vom Hausherrren, Tochter, Hausherr, seine Frau
Die Männer sind sehr skeptisch über unser Vorhaben in die Berge fahren zu wollen. Sie können es nicht verstehen und deuten immer wieder auf die internationale Route in unserer Landkarte. Zufälligerweise hat wieder einer der Männer, eine Telefonnummer von einem weiteren Mann mit Deutschkenntnissen. Dieser wird als Übersetzer eingeschaltet. Nachdem die Sachlage geklärt ist sind alles zufrieden.
Mittlerweile bin ich jedoch etwas skeptisch, was unsere Route anbelangt. Ich bin sehr gespannt ob wir sie so fahren können wie sie in der Karte eingezeichnet ist.
Die Statue des Amir Timur – oder Tamerlan, wie er auch genannt wurde –
habe ich vor wenigen Tagen auf Fotos in Google Eaeth gesehen.
Und auch viele Fotos von den Ruinen des weißen Palastes.
Das muss schon ein sehr beeindruckendes Gebäude gewesen sein.
Und Amir Timur war ein Despot, mit dem nicht gut Kirschen essen war!
Übrigens: Bei uns gibt es momentan hervorragende deutsche Kirschen,
an denen man sich nicht satt essen kann!
Klaus
Hallo Barbara und Sebastian,
mit sehr großem Respekt vor eurer riesigen körperlichen Leistung und eurer immensen Energie verfolge ich anhand eurer anschaulichen Berichte und beeindruckenden Bildern eure Abenteuerreise durch uns unbekannte Länder. Bisher ist wohl alles ohne gravierende Vorkommnisse gut verlaufen. Ihr seid nun an der Grenze zu Afghanistan, das ja durch kriegerische Auseinandersetzungen mit den Taliban schon häufig bei uns Schlagzeilen machte, angekommen, und ich und deine Sportkameraden von der TTG 47 Walldorf, von denen viele mit großem Interesse eure Reise verfolgen und abends beim „Kosta“ diskutieren, drücken euch ganz fest die Daumen, dass ihr weiterhin nur freundliche Erfahrungen macht.
Es grüßt euch aus Walldorf ganz herzlich
Bernd
Hallo Bernd,
morgen gehts wieder nach Norden, dann dauert es wieder ca. 2 Wochen bis wir wieder dem Grenzfluss zu Afghanistan folgen. Bislang ist alles gut gelaufen. Ein paar Kleinigkeiten bei unserer Ausruestung mussten wir beheben, demnaechst dazu mehr. Gruesse an die ganzen TT-Kammeraden!
Sehr schöne Bilder, vor allem das von dir Barbara mit dem Blick in die Ferne – es sieht aus wie ein kleines Mädchen – ich mag es!
Wie kann man sich dann euer Nachtlager vorstellen, die Küche ist ja mehr als rustikal aber durchaus nett!?!?
ich hoffe deine ihr könnt eurer geplanten Route folgen wie gehabt!