Türkische Gastfreundschaft

Um 7 Uhr sind wir von Ismaels Hütte aus aufgebrochen um nach Egidir zu fahren. Auf einer Nebenstraße hielt sofort ein überholendes Auto an und hat uns mitgeteilt, dass die geplante Strecke nicht passierbar sei. Wir sind trotzdem noch 2 km weiter bis ins nächste Dorf gefahren. Dort hat man uns dies ebenfalls deutlich gemacht. Die Unterhaltungen finden mit dem spärlichen Deutsch-Türksich-Teil unseres Reiseführers, mit unserem Ohne-Wörter-Wörterbruch und natürlich mit Händen und Füßen statt. Die ganze Straße des Dorfs war an einem Obst-Gemüse-Verkaufs-LKW versammelt. Ich (Sebastian) habe dort auch eingekauft und etwa kirschgroße grüne Früchte gesehen. Ich habe gefragt ob ich probieren kann und somit habe ich ein paar Minuten für heiteres Gelächter im Dorf gesorgt. Es war etwas hart und hatte einen Kern, doch ich weiß bis jetzt nicht was es war. Danach wurden wir von Alican Süleyman zu Cay eingeladen. Seine Tochter kann etwas Englisch, doch sie hat sich leider nicht so recht getraut. Mit unserem Ohne-Wörter-Wörterbruch machten sie uns deutlich, dass der Mann Fischer ist und wir doch ein paar Bilder machen und diese ihnen schicken sollten. Ich habe die Bilder gemacht und alle waren begeistert. Sie haben sich gefühlte 10x versichert, dass wir auch verstanden haben, dass wir die Bilder ihnen zusenden sollen.

Also zurück auf die Fernstraße und weiter Richtung Norden bis zum nächstmöglichen Abzweig auf die Nebenroute. Vorbei an vielen kleinen Läden, Gemüseverkäufern und einer Moschee.

Wir mussten ungeahnt viele Höhenmeter bewältigen, sodass wir für die 10 km gut 2 h unterwegs waren. P1020011Wir waren beide ganz schön fertig, hatten wir uns doch vorgenommen es ruhig angehen zu lassen. Unser Ziel, ein Campingplatz in Egidir ist in weite Ferne gerückt! Es waren noch knapp 30 km und wir haben einen passenden Platz mit Brunnen für unser Zelt gefunden. Barbara hatte sich schon länger einen LKW gewünscht den wir anhalten könnten und noch bevor wir uns 2 Minuten den Platz näher ansehen konnten kam schon ein LKW vorbei und Barbara hat ihn angehalten. 5 Minuten später lagen unsere Fahrräder und unser Gepäck zwischen 2 riesigen ungesicherten Felsbrocken auf der Ladefläche und wir saßen, im mit Teppich ausgekleideten, Führerhaus.

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Auch wenn, wie schon erwartet, die restliche Strecke eben war, waren wir sehr froh uns die 30 km gespart zu haben. Gegen 18 Uhr waren wir dann in Egidir und haben nach kurzer Suche unser Zelt aufgeschlagen. Wie auch schon die Tage zuvor hören wir auch hier in Egidir wieder die Rufe des Muezzin. Wir haben noch nicht erkannt wonach dies geht, eine Regelmäßigkeit in der Uhrzeit konnten wir noch nicht erkennen.

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3 Gedanken zu „Türkische Gastfreundschaft

  1. Klaus

    Von der türkischen Gastfreundschaft sollten wir in Deutschland uns einmal ein Scheibchen abschneiden!

    Eure Wegstrecke sieht schon sehr strapaziös aus! Aber bald wird Euch das nicht mehr viel ausmachen: Nach 2 bis 3 Wochen seid Ihr so gut eintrainiert, dass Ihr solche Straßen problemlos fahren könnt. Auf Google Earth habe ich mir heute nachmittag viele Bilder vom Egidir gölü angesehen: Eine interessante Landschaft!

    Wir wünschen Euch weiterhin eine gute Reise! Unterstützt Euch gegenseitig bei der anstrengenden Fahrt!
    Und schaut auch ab und zu in Eure Mailbox auf bus@5rrro.de. Da senden wir Euch private Nachrichten hin!

    Almut und Klaus

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