Wir folgen weiter der Küste. Unzählige Unterkünfte direkt am Strand. Viele von ihnen sehen sehr marode aus und so gut wie alle sind geschlossen. Bei manch einer Anlage wird eifrig renoviert. Es scheint nichts los zu sein, die Saison beginnt wohl erst.
Wir kommen auf die große Hauptstraße und folgen dieser. Dort kommen wir mal wieder flott voran und erreichen am frühen Nachmittag das Städtchen Ayvalik. Gert hatte uns ja empfohlen dort hin zu gehen und uns eine detaillierte Wegbeschreibung geliefert. Auf Anhieb fanden wir das kleine Hotel. Ein schmuckes blau weiß getünchtes Häuschen in einer winzigen Gasse. Die günstigeren Zimmer waren so eng, dass ich die Befürchtung hatte, mit meinen Satteltaschen und Sebastian das Bett teilen zu müssen, so entschieden wir uns für die größere Variante und hatten genügend Raum um uns auszubreiten.
Am Abend wurden wir dann vom Besitzer höchst persönlich zu einem Restaurant geführt. Er lebte einige Jahre in Aachen und sprach sehr gut Deutsch. Jetzt habe er noch an die 100 Familienmitglieder in ganz Deutschland verteilt. Er erzählte viel und war sehr freundlich so nahmen wir sein Angebot an und ließen uns zum Restaurant führen. Es war eigentlich eine Metzgerei, mit angeschlossenem Restaurant. Die Fleischtheke war sehr sauber und das Fleisch sah ansprechend aus und so entschieden wir uns hier zu bleiben. Wir durften wählen was wir wollten, danach wurde das Fleisch gewogen und der Preis lautete 7 türkische Lira, (ca. 2€). Unser Kollege managte den Rest mit der Bestellung, wünschte uns einen guten Appetit und verschwand. Nun saßen wir in eine der unzähligen Gassen und warteten auf das Essen. Es kamen Salat, Pommes und Yoghurt. Es war lecker! Im Anschluss ging Sebastian in den Laden und bezahlte. Er kam zurück und seine Miene war recht finster. Ich fragte ihn nach dem Preis, wir hatten nämlich zuvor gewettet, was das Essen denn kosten würde. Er meinte nur, er würde jetzt nichts sagen sonst sei mein Abend auch versaut. Wieso denn das? Wie sich heraus stellte, war das Essen mit 77 türkischen Lira ziemlich überteuert und wir konnten uns absolut nicht erklären was da so teuer gewesen sein kann. Das wir die falsche Rechnung bezahlt hatten kann auch nicht sein, denn außer uns war nur noch ein Pärchen da.
Sehr verärgert zogen wir von dannen. Gert hatte uns zwar dazu eingeladen, doch seine Spende hätten wir lieber anders genutzt, als die Hälfte davon für ein durchschnittliches Essen aus zu geben. Recht frustriert ziehen wir durch die engen Gassen Ayvaliks und schimpfen auf die Türken. Jetzt sind wir nach einem Jahr Reise doch auf sie reingefallen. Wir haben gegessen ohne vorher nach dem Preis zu fragen und das ist natürlich das gefundene Fressen für sie. Denn Preisaushänge gibt es so gut wie nie. Und wir hatten dem Hotelbesitzer vertraut.
Naja, irgendwann haben wir uns wieder beruhigt, schlendern durch das Gassenlabyrinth und haben wieder Augen für die Schönheit dieses Städtchens. Viele urige, alte, kleine Häuschen und wahnsinnig enge Gassen. Sehr hübsch!
Wir kehren ins Hotel zurück, es ist schon spät aber die Internetverbindung gut und so sehen wir uns einen Münster-Tatort an und die restlichen Stunden sind fast vergessen. 🙂
Hab eine kurze Pause eingelegt , um das schöne Gefühl des Mitreisens zu verlängern. Als ich nach einer Woche wieder “ mitradeln “ wollte , waren alle Telekomleitungen bei einer Renovierungsaktion gekappt und bedurften offiziell einer Erneuerung. Wir warten jetzt schon über zwei Wochen auf den Neuanschluß …. Sitze jetzt in einer kleinen Kneipe im Prenzlauer Berg mit meinem Laptop —- Premiere mit dem freien Internet für mich.
Ayvalik — mein Hotel habt ihr leider nur um schlappe 50 m verfehlt und es war um einiges günstiger als das Blaue .Einen Häuserblock zu früh von der Uferstraße abgebogen. Tut mir leid mit dem Essen.
Liebe Grüße an euch von einem sonnigen Nachmittag in Berlin
Oh, das wundert uns sehr, wir waren uns sehr sicher das richtige zu haben. Der Preis für ein Einzelzimmer war auch der von dir genannte. Kein Wunder konnte er sich aber an keinen Radfahrer erinnern. (das heißt ja nicht immer was)
Derlei Geschichten über stark überteuertes Essen hört man immer wieder. Gerade vorgestern berichtete ein Vereinskamerad Gleiches von seinem Türkeiurlaub.
Hallo ihr zwei,
uz
Hallo, ihr zwei
in Sebastians Haare könnte ja ein Vogel sein Nest bauen.
Wäre mal wieder Zeit für einen Friseurbesuch!
Gute Überfahrt nach Griechenland!!
Da wir dies schon geahnt hatten war ich noch schnell am letzen Abend in Cesme beim Friseur…