In der Nacht hatte es geregnet und wir sind hundemüde. Wir kommen kaum raus aus den Federn, doch wir wollen heute weiter radeln also müssen wir mal in die Gänge kommen. Es ist 11 Uhr oder gar später als wir endlich auf den Rädern sitzen. Der Himmel ist dunkel, aber außer ein paar feinen Tröpfchen komm nichts mehr herunter.

Heute ist alles so zäh, wir haben Gegenwind, der Asphalt bremst uns aus, ich habe das Gefühl jeden Moment auf dem Rad einzuschlafen. Wir radeln auf einer kleinen Straße durch völlig leerstehende Wohnanlagen. Ein Bild das uns seit Yalova begleitet. Richtige Häuseranlagen, mit Pförtner, Zaun ringsherum und manchmal sogar einem Pool im Zentrum. Sie alle stehen leer oder werden zum Verkauf angeboten. Gleichzeitig sieht man, das an anderen Stellen neue Wohnanlagen entstehen. Die ganze Zeit fragten wir uns was das soll? Die einen stehen leer und sehen aus als würden sie vor sich hin gammeln und keine 100 Meter weiter entstehen Neue. Nun glauben wir, dass dies Ferienhäuser sind. In 3 Wochen beginnt hier die Saison, dann wird vielleicht alles voller Leben stecken und ausgebucht sein.
In Dikili machen wir Pause und essen leckere Pide. Ich bin immer noch hundemüde und schlafe beinahe am Tisch ein. Was ist nur los? Das Restaurant hat Wifi und so recherchiert Sebastian ein wenig im Internet und wir kommen zu dem Entschluss: Wir lassen Ephesus nun doch aus und radeln direkt nach Cesme um von dort mit der Fähre nach Griechenland zu fahren. Bilder im Internet haben gezeigt, dass Efes wohl ähnlich aussieht wie andere Anlagen in Griechenland. Und da wir dort schon die Akropolis und Delfi auf dem Programm haben lassen wir Efes nun weg. Das ist wie mit den Tempeln und Moscheen. Irgendwann hat man einfach genug davon gesehen.
Nach einer Stunde Pause steigen wir wieder auf die Räder. Es geht stetig auf und ab und ich werde wieder wacher. Am Ende des Tages sind wir dann doch noch 68 km geradelt. Das hätten wir nicht gedacht.