Letzte Nacht – Dogubayazit

Wir stehen früh auf und wollen so schnell wie möglich das „Hotel“ verlassen. Im Eingangsbereich werden wir aufgehalten und zum Frühstück gebeten. Ein Tisch ausgelegt mit Zeitung, darauf wahllos abgestellt ein paar Eier, Gurke und Tomate, Käse und Fladenbrot. Einige benutzte Gabeln liegen schon dort. Es hat schon eindeutig jemand davon gegessen. Wir essen nur das Nötigste, dass überhaupt etwas im Magen ist und fahren dann ganz schnell los.
Während wir aus der Stadt hinaus radeln überholt uns ein Auto, es fährt ganz langsam an uns vorbei.Wer sitzt drin? Der Kellner von gestern Abend 🙂
Wir erreichen schon bald den Anstieg zum Pass. Es ist sehr schwül und es geht steil hinauf. Ringsherum ziehen dunkle Wolken auf und wir hören das erste Donnergrollen. Wir gehen davon aus, dass wir es nicht hoch auf den Pass schaffen ohne das Gewitter zu umgehen (benötigen min. noch 1,5 Stunden!). Somit bleiben wir stehen und halten mal wieder den Daumen raus. Keine 10 Minuten später sitzen wir in einem kleinen LKW, auf der Ladefläche die Räder und lassen uns bergauf fahren. Ab und an kommen ein paar Tropfen runter, mehr aber auch nicht. Vielleicht hätten wir es mit den Rädern doch noch geschafft?

IMGP5451IMGP5490Der Fahrer nimmt uns die wenigen Kilometer bis Dogubayazit mit und lässt uns dort in der Innenstadt raus. Wir suchen uns ein Hotel. Wieder ein 3 Sterne Hotel. Sebastian geht rein und kommt sofort wieder heraus. Es ist zu teuer. 280 TL. Das ist uns zu viel! Wir wollen gerade wieder auf die Räder steigen und uns etwas anderes suchen, da kommt der Hotelbesitzer heraus und fordert uns auf die Räder ins Hotel zu bringen, dort seien sie sicher, er habe auch ein Zimmer für uns. Sebastian macht ihm deutlich, dass es uns zu teuer ist. Er verspricht, darüber können wir reden. Okay, wir schieben die Räder hinein, er zeigt uns das Zimmer, 4.Stock mit Blick auf den Ararat (leider immer noch in den Wolken)., sehr verbraucht aber dennoch sauber!! Das ist das Wichtigste und vor allem keine Haare im Bett 🙂
Für 100 TL bekommen wir das Zimmer incl. Frühstück. Da sind wir baff und können auch nichts mehr sagen!! Als wollte der liebe Gott uns für die letzte Nacht entschädigen.

Da es erst 13 Uhr ist werden wir einen Waschtag einlegen und anschließend in die Stadt gehen und ein paar Dinge erledigen.

So sieht das Zimmer aus bevor wir es einnehmen:

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Und so ca. 30 Minuten später: 😉

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Wir haben ein paar kleinere Reparaturen erledigt. (Verschlussknopf an Ortlieb Lenkertasche wieder angebracht, eine fehlende Schraube im Klickpedal besorgt und aus 2 Fahrradspeichen Splinte für den Anhänger biegen lassen. Anschließend haben wir den Ishkar-Pasha-Palast besichtigt.

4 Gedanken zu „Letzte Nacht – Dogubayazit

  1. Annette + Markus

    Nun habt ihr das erste Land eurer großen Reise so gut wie durchquert und viele neue Eindrücke, insbesondere von den Menschen dort sammeln können. Wenn es für uns Daheimgebliebene schon so ein eindrückliches Erlebnis ist, wie muss es erst für Euch sein. Es regt jedenfalls auch zum Nachdenken an. Sicherlich wird man als Radreisender, auffällig und schwer bepackt, anders empfangen und aufgenommen als ein normaler Urlauber, aber ich sehe da schon einen großen Unterschied zwischen hier und der Türkei.
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es im Iran weiter geht.

    LG Markus

  2. Goe

    Hallo Ihr Beiden,

    mein nahezu tägliches Betthupferl ist das Schmökern auf Eurer Seite,
    inclusive dem Eintauchen in die bunte Bilderwelt, it´s PENTAX technology.

    @ Barbara,
    hast ja was von einer Reisereporterin, bisher jeden Satz gelesen.
    weiter so!!!
    @ Basti
    das neueste Kapitel der Erfolgsgeschichte:
    beide kleinen Felixe haben sich für das nordbayrische Ranglistenturnier
    qualifiziert, sensationell.

    euch Beiden weiterhin viel Glück mit dem Wetter und dem Wind und
    immer gesund bleiben.

    Gruss goe

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