Ruhetag in Tabriz???

Nach einem sehr mageren Frühstück ( Rührei mit Fladenbrot) gehen wir in die Stadt und besuchen zu allererst in der Touristeninfo unseren persönlichen Guide 😉 Natürlich um 2 Tassen Cay zu trinken, dann fragt er was Sebastians Plan für den Tag ist und zeigt uns den Weg in ein Reisebüro wo wir Zugtickets kaufen können. Aber mit der Abmachung, dass wir danach nochmal zu ihm kommen zum Tee trinken. Wir haben vor morgen Abend mit der Bahn ein paar Kilometer zurückzulegen. Die Tickets dazu werden nicht wie gewöhnlich am Bahnhof gekauft sondern in einem Reisebüro in der Stadt. Okay Tickets werden gekauft und wir gehen wieder zurück zur Touristeninfo. Es gibt wieder Cay und Sebastian wird wieder nach dem Plan für den heutigen Tag gefragt. Der Mann ist wirklich ein lustiger und sehr hilfsbereiter Mensch. Er bezeichnet sich selbst als „crazy“ und „Plaudertasche“. Kein Wunder wenn er da die Hälfte vergisst 🙂
Er zeigt uns wie wir zur „Blauen Moschee“ und zum Azarbaijan Museum kommen, dann verabschiedet er uns, wieder mit der Abmachung uns um 13 Uhr zu treffen damit er uns zeigen kann wo wir das für Tabriz bekannte „abgusht“ essen können. Wir sehen uns die Sehenswürdigkeiten an und stehen zu aller erst vor der falschen Moschee.

Wir wundern uns noch wieso da niemand ist. Noch nicht mal eine Kasse wo wir Eintritt zahlen. Als wir dann feststellen, dass die Moschee abgeschlossen ist wird uns klar, irgendwie sind wir verkehrt 🙂 Wir finden die richtige Moschee schnell, finden aber, dass die Erstere schöner war, zumindest von außen.

Anschließend sehen wir uns das Azerbajan Museum an. Sehr schöne Relikte werden dort ausgestellt, zum Teil aus der Zeit 1 Mio. v.Chr.!

Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem „persönlichen Guide“ und probieren unterwegs ein Eis, 8 Kugeln 1 Euro! (nein, jeder hat nur 4 Kugeln gegessen!! Nicht pro Person 8 Kugeln!!)
Wir treffen unseren Guide, er zeigt uns das Restaurant. Gott sei Dank, denn an diesem Eingang wären wir auf jeden Fall vorbei gelaufen! 😀 Mitten auf dem Bazar geht eine Treppe nach unten ins Verlies. Sie sieht zudem wenig einladend aus.

IMGP5633Unten angekommen stehen wenige Tische und Bänke. Wir bestellen das „abgusht“. Es ist ein Eintopf mit Hammelfleisch, Kichererbsen, Kartoffeln, Tomate und einem undefinierbaren schwabbeligen Stück Etwas. (später habe ich erfahren, dass das schwabbelige Etwas ein Fettstück vom Hammel ist, das sich an dessen Hinterteil befindet) Nur gut, dass ich es Sebastian ins Essen gegeben habe. Zuallererst gießt man die Soße in ein extra Schälchen, schnipselt Fladenbrot hinein und löffelt es dann heraus. Quasi die Vorspeise. Danach schüttet man den Eintopf in das Schälchen und zerstampft alles. Weshalb wissen wir auch nicht. Dazu wird wieder Fladenbrot gegessen. Es war sehr lecker und hat ziemlich satt gemacht. Irgendwie ist es ein bisschen mit Gulasch zu vergleichen.

Danach machen wir uns wieder auf zum Guide. Es gibt wieder Cay und Sebastian wird nach dem weiteren Plan gefragt 😀 Der liebe Mann ist echt vergesslich. Wir wollen nun den Eynali besteigen. Ein Berg, von dem aus wir einen wunderbaren Ausblick auf Tabriz haben. Mit dem Taxi fahren wir an den Fuß des Berges und gehen den Rest zu Fuß. Es ist sehr steil, doch glücklicherweise geht ein Wind der für Abkühlung sorgt. Oben angekommen sehen wir, dass schlechtes Wetter heran rückt. Dennoch nehmen wir uns die Zeit auf dem dort angelegten Fitnesspark unsere Mukkis zu trainieren, bzw. zu testen wie eine Frau mit Kopftuch Sport macht.

Anschließend laufen wir weiter zum nächsten Hügel. Von dort aus führt eine Gondel zurück in die Stadt. Es beginnt zu regnen und der Wind nimmt zu. Die Gondel fährt trotzdem, doch es ist ein unheimliches Gefühl. Sie schaukelt hin und her, wir hoffen heil am Boden an zu kommen.

An der Talstation bestellt uns ein Mann ein Taxi. Erstaunlicherweise wird es dieses Mal von einer Frau gefahren. Wir lassen uns zum Hotel bringen. Eigentlich wollte unser Guide, dass wir am Abend nochmal vorbei kommen, natürlich um Cay zu trinken und Sebastians Plan für den Abend zu erfragen 😉 Doch wir sind müde. War unser Ruhetag doch mal wieder anstrengender als erwartet.

10 Gedanken zu „Ruhetag in Tabriz???

  1. Mirjam Wolf

    nun bin ich wieder auf dem Laufenden ! Durch 1 Woche Urlaub hatte ich viel nachzuholen von eurem tollen Reisebericht.
    Immer wieder staune ich über die freudliche Neugierde u.Gastfreundschaft der Menschen denen ihr begegnet.
    Auch wenn es für euch sicher manchmal anstrengend ist ( kOPFTUCH oder angeblicher “ Ruhetag“ )
    Weiterhin Gute Fahrt und liebe Grüße aus Hoggene

  2. Alireza

    Hallo Sebastian, Barbara,
    ich verfolge gespannt Eure Berichte und freu mich, dass Ihr bis jetzt (Gott sei Dank) nur positive Erfahrungen gesammelt habt. Für mich als Iraner ist besonders Interessant zu lesen, wie die Kultur und Menschen im Iran von Euch beschrieben werden. Zum Beispiel, wie die Barbara die Frauen in der Türkei und im Iran verglichen hat. (Frauen im Iran fröhlicher, lachen und winken)
    Ich hoffe, dass Ihr weiter positive Erfahrungen mit Iraner habt.

    Bleibt Gesund und macht’s gut.

    1. Sebastian

      Hi Ali, du begegnest uns hier ständig, bist also immer bei uns. Sehr viele Männer heißen hier Ali oder Alireza. Wir hoffen dass es so gut weiter geht. Wir haben noch viele andere Dinge über die Leute zu berichten, wir sammeln aktuell noch…

  3. Summse

    Und wie sieht dein Plan morgen so aus Basti? 😀
    Klingt echt lustig. Erstaunlich was ihr alles erlebt. Siehst gut aus Barbara in deinen „Gewändern“ 🙂
    Und Basti ist schon richtig braun 🙂 toll!

Schreibe einen Kommentar