Die Nacht war sehr unruhig. Wir fanden kaum in den Schlaf, da unsere werten Nachbarn, die ja anfangs so vorbildlich ruhig waren, von Stunde zu Stunde lauter wurden. Ihre Musik lief über das Auto-Radio und so kam es, dass irgendwann die Batterie all war. So versuchten sie das Auto wieder in Gang zu bekommen. Kaum heulte der Motor auf, lief auch wieder die Musik, und jedes mal wurde sie lauter. Insgesamt passierte dies 3x. Gegen Mitternacht ließen sie dann noch 3 Knaller krachen. Es war sehr lästig. Immer wieder dösten wir ein und schreckten auf wenn sich etwas lautstark veränderte. Zudem kam dann noch die permanente Straßenbeleuchtung und die Tatsache, dass es unangenehm warm war. Unsere Stimmung war am Boden und ich fuhr mal wieder zu Höchstformen auf, was die Erfindung von Schimpfwörtern anging. Doch irgendwann übermannte uns die Müdigkeit und wir schliefen doch noch ein.
Hundemüde standen wir am Morgen auf, frühstückten und sahen zu, dass wir wieder auf die Räder kamen.

Unterwegs machten wir einen kleinen Abstecher zu einem Marine-Schiff.

Dabei kamen wir durch ein kleines Fischerdörfchen mit einer ganz engen Gasse. Es war wunderschön anzusehen. Weshalb das Marine-Schiff dort liegt, wissen wir nicht. Es gab leider keine Englische Übersetzung hierzu, dennoch war es toll, dies zu besichtigen und zu erkunden.
Den ganzen Vormittag schon, war es schwül und heiß. Wir radelten in die nächste größere Ortschaft, Laem Mae Phim, von nun an folgten wir ein paar Kilometern einem weißen Sandstrand. Dieser soll der schönste hier in der Gegend sein, weshalb man auch jede Menge westliche Nasen antraf. Doch ehe wir dem Strand folgten, entdeckten wir einen Italiener. Wir studierten die Speisekarte und entschieden, dass wir uns heute mal wieder eine Pizza gönnen wollen. So konnten wir den italienischen Besitzer gleich mal auf den Prüfstand stellen. Machen die Italiener wirklich die beste Pizza?? Es ist die erste italienische Pizza auf unserer Reise. Alle anderen wurden von Franzosen oder Einheimischen hergestellt.
Wir bestellten Bruschetta mit Tomate und eine Pizza Hawaii und wir waren erfreut. Es war so lecker und vor allem würzig. Bei allen anderen Pizzen, die wir bisher hatten, mangelte es immer an Salz oder Gewürzen und Käse! Doch diese war ausgezeichnet.
Sollte mal irgendjemand von euch in LAEM MAE PHIM sein, dann solltet ihr zum LA CAPANNA (Italian Restaurant – Pizzeria & Thai Seafood) gehen 😉
(Wir hatten dem Chef von unserer Reise erzählt und das er nun der erste Italiener sei und wir hohe Erwartungen an ihn haben. Da alles so lecker war, versprach ich ihm, ihn auf unserem Blog zu erwähnen. Damit er noch mehr Gäste bekommt.)
Wir setzten unseren Weg fort und folgten dem Strand. Zunehmend mehr Gästehäuser, Hotels und teure Bungalows säumten die Straßen. Um die Hitze besser zu ertragen, gönnten wir uns noch einen Eiskaffee und setzten uns an den Strand und erfrischten uns im Meer. Es war ein guter Wellengang, zusätzlich verstärkt durch Motorboote die Touristen auf angehängten Gummibananen oder -reifen übers Wasser zogen.
Was für ein Leben, so langsam können wir uns gut vorstellen, warum viele Deutsche hier ihren Lebensabend verbringen.
Um 16 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort, wir mussten noch bis zum Abend ein paar Kilometer strampeln, ansonsten würde es zu knapp für den Geburtstag in Sattahip werden. Und überanstrengen wollen wir uns ja nun wirklich nicht. 🙂
Obendrein hatte uns Harry von einem „Ausländer-Laden“ erzählt. Dort würde es westliche Produkte und Brot geben. Da wollten wir auf jeden Fall noch vorbei. Dies taten wir auch und nahmen ein lecker aussehendes Brot mit, nun ging es weiter zum Schlafplatz (auch ein Tipp von Harry) Kurz davor fragte Sebastian an einem Stand ob er unseren Wassersack, für die allabendliche Wäsche, füllen dürfe. Hierbei entdeckte er, dass sie sogar Duschen haben, für alljene die auf der gegenüberliegenden Seite am Strand waren. Für ca. 25 Cent pro Person, stiegen wir unter die Kaltwasser-Dusche. Wir kamen uns vor wie neu geboren. Ein herrliches Gefühl! Frisch geduscht radelten wir zu Harrys Geheimtipp. Es ist ein schönes Plätzchen. Wieder am Meer 🙂 Die Wellen rauschen und auf dem Wasser leuchten in grünen Farben die Fischerboote, ebenfalls ankern große Pötte in der Ferne auf dem Meer. Wir haben die letzten sieben Tage sehr genossen. Jeden Abend am Strand schlafen, eine frische Brise die das Zelt zum Schaukeln bringt, tagsüber im Meer baden und dabei einen leckeren Eiskaffee oder eine Eisschokolade schlürfen.
Da an diesem Küstenabschnitt hauptsächlich Thailänder Urlaub machen, hatten wir auch viele Strände ganz für uns alleine, die Gästehäuser standen alle leer. Hochsaison ist hier am Wochenende, wenn die Thais aus dem Umland angereist kommen. Wir genossen die Ruhe, genau das richtige für uns 🙂
Wir fühlten uns wie Gott in Frankreich und sind froh, nicht einfach durch gerauscht zu sein ohne uns etwas anzusehen. Es war uns als hätten wir Urlaub 🙂