Unser Zelt ist am Morgen „leicht eingesandet“ 🙂 Kaum zu glauben durch welche Ritzen diese winzig kleinen Körner kommen.

Wir radeln los und lernen unterwegs eine iranische Familie kennen. Wir stehen gerade an einem Kiosk um Eis zu kaufen, da kommt die Familie heran. Sie haben uns gesehen und wollten einfach mal mit uns sprechen. Ungewohnter Weise hat dieses Mal die Frau das Wort, wahrscheinlich kann der Mann nicht so gut Englisch sprechen. Sie wohnen in Tabriz und wollen heute den Tag in Urumia verbringen. Am Abend sind sie wieder zurück und wollen uns deshalb nach Hause einladen. Nach mehrmaligem Ablehnen bestehen sie immer noch darauf, weshalb wir dann Handynummer und email Adresse erhalten. Wir verabschieden uns mit der Abmachung uns zu melden sobald wir in der Stadt angekommen sind.

Wir radeln weiter, heute sind einige Wolken am Himmel und ein Wind geht (meist zu unseren Gunsten!!), so dass das Radeln heute erträglicher ist. Wie schon die letzten Tage ergibt sich wie aus heiterem Himmel schon wieder eine unglaubliche Situation. Wir strampeln vor uns hin und kommen an einem „Parkplatz“ vorbei. Dort steht ein Auto, davor Mann, Frau und ein Junge. Der Mann mit Rosen in der Hand, er winkt uns zu sich herüber. Während er uns die Rosen schenkt, kommt die Frau schon mit 2 Gläsern Wasser hinter dem Auto hervor und der Bub wird dazu aufgefordert etwas Essbares aus dem Auto zu zaubern. Wir wissen nicht wo sie uns gesehen haben, doch scheinbar haben sie uns schon erwartet. Nach 2 Muffins, einer Hand voll Bonbons und Schoko , drei Rosenblüten und ein paar Fotos reicher verabschieden wir uns und fahren weiter.Es ist einfach faszinierend wie sehr sich die Menschen freuen uns zu sehen und was sie dafür alles tun.
Wir gehen in einem Restaurant essen. Es war sehr lecker und dann nehmen wir die letzten 20 Kilometer nach Tabriz in Angriff. Unterwegs treffen wir 3 Rennradler. Die ersten!! einheimischen Sportler seit unserer Reise. Und zu unserem Erstaunen sind sie bekleidet, so wie wir es gerne hätten. Wir sind sehr neidisch!!!!

Sie bringen uns sicher in das Zentrum der Stadt, wo dann sogleich wieder ein besonderes Schauspiel statt findet. Die Straßen dort sind zum Teil drei- oder vierspurig und der Verkehr nimmt zu. Während wir den Rennradlern hinter fahren sehen wir plötzlich mitten im Getümmel einen Mann am Seitenstreifen. Er läuft auf uns zu und hält uns an und gibt jeden von uns eine Dose Saft. Anschließend steigt er in sein Auto und fährt davon. Er muss uns wohl gesehen haben, hat wohl schnell gehalten und was eingekauft, denn der Saft war noch eisgekühlt. Verrückt! Uns fehlen einfach die Worte.
Wir suchen die Touristinfo auf, dort werden wir von einem sehr netten Mann empfangen. Er spricht sehr gut deutsch und hat auch schon 2 Jahre in Heidelberg gelebt. Der Bismarkplatz ist ihm sehr bekannt.
Er gibt uns viele Tipps, auch nochmal zum Thema Bekleidung und sagt, bei der Frau sei es wichtig, dass der Hintern bedeckt sei und die Haare etwas. Wir sollen doch alles „locker sehen“ 🙂
Wir fahren zum Hotel. Dieses Mal entspricht es wieder meinen Vorstellungen 😉
Wir haben die Frau vom Vormittag versucht per Handy zu erreichen, doch irgendwie funktioniert es nicht. Haben ihr nun eine mail geschickt, vielleicht klappt es ja morgen mit einem Treffen.