Die letzten Tage erhalten nun eine Zusammenfassung. Vier Tage sind wir nun in Dushanbe.
Wir waren jeden Tag beim MoFA erst um unsere Visa-Verlängerung zu beantragen und dann in der Hoffnung sie bald abholen zu können. Details siehe hier. Dann waren wir jeden Tag bei der DHL-Station. Drei junge Damen arbeiten dort. Sie waren sehr engagiert, schienen aber wenig hoffnungsvoll zu sein, dass unser Paket jemals hier eintrifft. Wir wurden unter anderem zu einer weiteren Poststation verwiesen, die jedoch so unscheinbar war, dass wir sie erst am 2ten Tag fanden. Wir waren immer ganz nah dran, ca. 100 m entfernt und trotzdem konnte uns niemand der Einheimischen helfen 😀 Sie wussten selbst nicht, dass es da eine Poststelle gibt. Wir besorgten uns eine Tadjikische Sim-Karte um für beide Adressen telefonisch erreichbar zu sein, damit sie sofort mitteilen können, sollte sich was mit dem Paket ergeben.
Am Dienstag waren wir gerade mal wieder mit dem Radel unterwegs, da sahen wir 2 Reiseradler mitten auf einer großen Kreuzung stehen. Sie machten dort Bilder von einer Statue. Wir radelten schnell zu ihnen hin und es stellte sich heraus, dass es ein deutsches Pärchen aus dem Schwaben- und Frankenland ist, dass zur Zeit in Neustadt an der Weinstraße lebt. Sie waren letztes Jahr für ein Jahr auf Reise. Der Blog von Jasmin und Christ ist hier zu finden. Nun haben sie ein paar Wochen Urlaub und wollten den Pamir-Highway radeln, doch aus gesundheitlichen Gründen mussten sie abbrechen und fliegen am Donnerstag in die Heimat zurück. Wir erzählten unter anderem von unserem Kocher-Problem und man mag es kaum glauben, doch ohne lange zu zögern, meinten sie wir könnten doch ihren haben. Vorerst würden sie ihn nicht benötigen. Wir staunten nicht schlecht und trauten unseren Ohren kaum. Solch ein Angebot, obwohl wir uns gerade erst 5 Minuten kannten?? Es abzulehnen wäre zu dumm zumal wir ja nicht wissen ob wir unseren Kocher jemals sehen werden. Kurzum am Tag darauf, es war der Mittwoch, erledigten wir unseren organisatorischen Kram, hatten ein großes Tief beim MoFA und radelten dann zu Jasmin und Chris, in deren Unterkunft. Wir saßen einige Stunden zusammen, erhielten jede Menge Tipps und Proviant von ihnen und zu guterletzt den Kocher. Mit der Abmachung, dass sie ihn nach unserer Reise wieder erhalten. Überglücklich verabschiedeten wir uns! Sind uns nun doch die Nudeln und ein warmer Tee auf dem Pamir sicher 🙂 Hierbei nochmals ein ganz großer HERZLICHER DANK an Jasmin und Chris!!!! Welch ein Glück und Zufall euch getroffen zu haben!!!Am Donnerstag statteten wir dann wieder den Ämtern die Besuche ab. Wir sind dort mittlerweile bekannt wie bunte Hunde, vor allem Sebastian bei der DHL-Station. Er wurde schon sehnsüchtig von den 3 jungen Damen erwartet 😉 Und ich von Jamol, ein alter Security-Mann, der mich immer fleißig unterhielt, während Sebastian bei den Frauen war und ich auf die Räder aufpasste.
Seit Donnerstag hängt eine riesige Smog-Glocke über Dushanbe. Es kratzt teilweise im Hals, beim Atmen. Es ist sehr unangenehm. Ebenso der Verkehr. Sie fahren hier wie die Idioten…
Mit einem Österreicher und seinen beiden Kollegen aus Deutschland gingen wir noch gemeinsam essen. Alle 3 arbeiten in Afghanistan und haben jetzt wegen des Ramadanende frei. Sie sind in der Entwicklungshilfe tätig und so hatten wir interessante Gespräche.
Heute ist Freitag und der Tag der Tage!! Unser Plan: Wir wollen morgen endlich Dushanbe verlassen, egal ob das Päckchen da ist oder nicht. Wir wollen endlich unsere Reisepässe wieder haben und das Permit, dass uns erlaubt in die Pamir-Region zu reisen. Dushanbe hat kaum Sehenswürdigkeiten und somit ist es sehr langweilig hier.
Wir sind gerade mal wieder in der Stadt unterwegs, da klingelt plötzlich Sebastians Handy. Er traut mal wieder seinen Ohren nicht, als sich die DHL- Dame am anderen Ende meldet. Wir möchten bitte so bald wie möglich vorbei kommen. Mehr sagt sie nicht. Wir stürzen zu unseren Rädern und radeln in Windeseile dort hin. Unterwegs kaufen wir noch eine Schachtel Merci!!! und 15 Minuten später sind wir dort. Die Drei empfangen uns freudestrahlend. Das Päckchen ist eingetroffen!!! Allerdings durften sie es nicht annehmen, da Sebastians Name vermerkt war, weshalb das Paket nun an einem anderen Ort gelagert wird. Gott sei Dank nicht weit entfernt. Glücklich über diese Nachricht überreichen wir ihnen die Merci, als Dank für ihre besondere Mühe. Sie freuen sich sehr. Mal wieder habe ich verpasst ein Foto von ihnen zu machen. Wir verabschieden uns und radeln zum genannten Ort und Tatsache, da liegt das Paket!!Kaum zu glauben aber es hat den Weg zu uns gefunden, in dieser großen Stadt!!!! 🙂 Die Schnitzeljagd hat ein Ende.
Vielen vielen Dank hier nochmal an Fabian und alle die noch beteiligt waren!
Mit dem Paket geht’s dann noch zu den Ämtern, wo wir dann unsere Pässe sowie das Permit erhalten. Heute ist ein Tag wie Geburtstag und Weihnachten zusammen!!!!! Morgen könnenwir endlich die Stadt verlassen und in Richtung Pamir aufbrechen. Wir freuen uns sehr aufdie Aussicht auf kühlere Temperaturen, Luft zum Atmen und genügend Wasser zum Waschen. 😉
- Basar, Türklinken
- hier hinterliesen wir unseren Türkischen Gaskocher. Wer findet ihn?
Noch zwei Worte zu unserem erst 3 Monate altem Hostel. Yetihostel in sehr sehr unscheinbarem Ambiente. Die größte Herausforderung ist das finden. (GPS: N 38° 34.733, E 68° 44.367) Hier würde NIEMAND ein Hotel suchen, doch hier trifft außen pfui und innen hui definitiv zu. Es ist sauer, ruhig, man hat WLAN und eine Klimaanlage. Die beiden Männer an der Rezeption waren sehr hilfsbereit.
Gaskocher: rechts hinten, auf dem Boden im Karton?!
kommt darauf an wie rum man den Karton hält.
japp, das ist unser. Er wird jetzt in Dushanbe verkauft…
aus Neutadt an der Weinstraße, das gibt es ja nicht- verrückt! Dann heißen sie noch Jasmin und Christ wie ein bekanntes Päärchen von mir…sehr cool. Die Pfälzer sind ein nettes Volk, schön das sie euch den Kocher gegeben habt, aber nicht das ihr den auch kaputt macht ;P
Habt ihr jetzt zwei Kocher??
Noch eine Anmerkung zum Verkehr. Ich fand es im Iran, z.B. Tabriz deutlich angenehmer als hier. Dort fahren sie wie sie wollen, Spuren gibt es nicht. Doch jeder denkt mit und der Verkehr fließt. Wären hier so viele Autos auf der Straße würde sicherlich nichts mehr gehen. Jeder hält seine Spur ein und kommt nicht damit klar, wenn etwas unvorhergesehenes passiert. Vielleicht liegt es hier aber auch an den wahnsinnig vielen Polizeikontrollen. Es stehen sehr oft Polizisten mit der orangen Keule am Straßenrand. Einmal konnten wir beobachten wie der Polizist die Nummernschilder abgemacht hat und der Besitzer dann davon gelaufen ist…