Pünktlich um 7 Uhr steht das „Taxi“ vor der Tür. Es ist wieder ein sehr kleines Auto. Deshalb werden die Räder auf das Dach geschnallt und der Rest im Inneren des Autos verstaut, a la Tetris.
Wir fahren los und sind froh diesen Weg nicht mit dem Rad gefahren zu sein, geschweige denn den Versuch gestartet zu haben per Anhalter weiter zu kommen. Es geht steil auf und ab, der Straßenbelag ist wahrlich nicht der Beste und es ist kaum ein anderes Fahrzeug unterwegs.
So rumpeln wir nach Ashkhaneh. Kurz vor der Stadt werden wir angehalten. Polizeikontrolle! Sie wollen unsere Pässe sehen. Nach wenigen Minuten dürfen wir weiter fahren. Wir erreichen die Stadt und unser Fahrer lässt uns dort raus. Wir sind gerade dabei unsere Räder zu packen, da kommt schon wieder die Polizei, 4 Polizisten, einer bewaffnet mit einem Maschinengewehr. Schon wieder wollen sie unsere Pässe. Nachdem sie einen kurzen Blick darauf geworfen haben müssen wir ihnen auf das Polizeirevier folgen. Was ist denn nun los?? Begleitet von bewaffneten Polizisten werden wir durch die Stadt geleitet.
Nun sitzen wir da, auf der Wache und harren der Dinge die da kommen. Immerhin ist es klimatisiert. Nach einiger Zeit werden wir dann in einen Raum gerufen, wir bekommen ein Blatt vorgelegt auf dem geschrieben steht:

• Wie heißen Sie?
• Wo kommen Sie her?
• Warum sind Sie hier im Iran?
• Seit wann sind Sie im Iran?
• Wie lange sind Sie im Iran?
• Wie ist Ihr weiterer Weg?
• Warum haben Sie Maraveh-Tapeh gewählt?
• Warum fahren Sie nicht die Internationale Straße?

(Die Fragen wurden zuvor von der Sekretärin handschriftlich zusammen gestellt)

Wir beantworten alles und in der Zwischenzeit stößt ein Mann mit Englisch-Kenntnissen hinzu. Daraufhin, dürfen wir das Schreiben beenden und mündlich fortfahren.
Unsere Aussagen werden akzeptiert und wir dürfen wieder gehen.
In den letzten 3 Tagen wurden wir nun schon 5x von der Polizei auf der Straße kontrolliert. Da wir uns im Grenzgebiet zu Turkmenistan befinden sind sie wohl sehr skeptisch, vor allem da wir Wege nutzen die sonst von Touristen nicht gewählt werden. Wir sind wohl sehr verdächtige Personen! 😀
Wir fahren raus aus der Stadt und legen noch ein paar Kilometer zurück ehe es richtig heiß wird.

Unterwegs machen wir Halt beim „roten Halbmond“. Es ist quasi das „rote Kreuz“ des Iran.
Wir fragen nach Wasser und bekommen sogleich einen Raum zugeteilt wo wir uns ausruhen dürfen, so lange wir wollen. Sogar Essen wird uns gereicht. Eine richtiges Geburtstagsfestessen 😀
Wir ruhen uns aus, führen Händ-und-Füß-Gespräche, essen leckere Kirschen und um halb 6 nehmen wir dann die restlichen 20 km und 500 Hm nach Bonjurd in Angriff.

Es sind zwar immer noch 40 Grad zu verzeichnen, aber es fährt sich dennoch erstaunlich gut.
Zur Feier des Tages suchen wir ein Hotel auf und verfolgen nebenbei das Fußballspiel Deutschland – Ghana.