Wir machen uns auf den Weg zur Grenze und nutzen hierzu mal wieder nicht die Hauptroute sondern kleine Nebensträßchen. Schlechte Entscheidung, denn es sind die reinsten Staubpisten. Ziemlich eingestaubt erreichen wir die Grenze. Dies ist unsere bisher einfachste Ausreise.
- Ein Traum für Sebastian
- Links-Verkehr
- links Laos, rechts Thailand
Über die Freundschaftsbrücke gelangen wir von Laos über den Mekong nach Thailand. Viele Leute stehen dort an der Grenze. Auch hier sieht es aus wie an einer Mautstation. Während wir noch versuchen zu verstehen wo wir eigentlich hin müssen pfeift uns schon ein Mann zu. Er sitzt gelangweilt in seinem Drehstuhl, vor einem Gebäude. Er zeigt uns wo wir die Räder abstellen können, drückt uns einen kleinen Zettel in die Hand, den müssen wir ausfüllen, und dann schickt er uns in das Haus. Dort werden wir im Computer aufgenommen, bekommen den Einreisestempel und ab geht’s. Auf die Räder fertig los…Wir sind in Thailand. Max. eine halbe Stunde hat der Ein- und Ausreise-Spass benötigt.
Nun sind wir in der thailändische Stadt Nong Khai. Sebastian hatte zuvor im Reiseführer gelesen, dass es hier in der Stadt den Pfälzer Rudi geben soll, der eine deutsche Bäckerei betreibt und einige deutsche Gerichte anbietet. Das wollen wir uns doch nicht entgehen lassen und so radeln wir zu ihm. Natürlich wird vorher erst einmal der Geldbeutel mit thailändischen Baht gefüllt.
Wir finden ihn schnell und uns fallen sogleich die Augen aus dem Kopf als wir, in einem kleinen Schaukasten, dunkles Körnerbrot sehen. Ist das ein Traum? Da es Mittagszeit ist wollen wir uns ein ordentliches Mittagessen bestellen und so wählen wir Cordon Bleu mit Pommes. Rudi macht sich sofort an die Arbeit und enttäuscht uns nicht. Es war verdammt lecker, als Nachtisch hat er sogar noch ein Stückchen Stollen für uns. Wir sind begeistert und würden am liebsten noch mehr essen. Zufällig entdecke ich noch seinen Kuchen. Eigentlich sind wir schon lange satt, doch Kuchen geht immer. Köstlich!! Während wir dort vor dem Haus sitzen und vom Essen schwärmen, kommen immer wieder Deutsche vorbei. Meist sind sie schon älter und verbringen hier ihren Lebensabend. Sie sind sehr neugierig, wir berichten ein wenig von unserer Reise und holen uns Tipps für unseren weiteren Weg ein. Unter den Deutschen ist auch eine Dame, sie stammt aus Murrhardt (ca. 15 km von meinem Heimatort entfernt).
Wir fühlen uns pudelwohl und es keimt mal wieder Heimweh auf. Das leckere Essen, die herzliche Atmosphäre…am liebsten würde ich noch eine Weile dort sitzen bleiben, doch wir wollen noch ein Stück aus der Stadt raus fahren und außerhalb zelten. Somit heißt es nach zwei Stunden „Adee, Tschüss und Auf Wiedersehen!“ allerdings nicht ohne vorher zwei Brote gekauft zu haben und Rudi gab uns noch seine letzten süßen Stückchen mit auf den Weg 🙂 Vielen lieben Dank für diesen Gaumenschmaus!!!
Mit recht vollen Bäuchen aber absolut zufrieden radeln wir hinaus und folgen noch 25 km dem Mekong. Selbst die kleinsten Sträßchen sind hier asphaltiert und man versinkt nicht im Staub.
Wir finden einen Nachtplatz in Nähe des Mekong, hinter einem Tomatenfeld. Am Abend wird es recht frisch, wir huschen in die Schlafsäcke und träumen von Cordon Bleu, Apfelkuchen, Stollen und Co…
- was bist denn du für ne komische Kuh??
- Kinder spielen Fussball auf Getreidefeld
Wartet ihr dann nicht auf der falschen Seite an der Ampel, wenn Linksverkehr ist? Dann ist doch rechts der schnellere Verkehr auf einer zweistreifigen Straße, oder wie das bei euch?
Am Apfelkuchen und am Stollen wäre ich garantiert auch nicht einfach so vorbeigefahren, ohne ein großes Stück zu essen.
Gruß, Daniel
Ja, du hast natürlich recht, hier wird rechts überholt. Ich habe Barbara allerdings erst kurz nach dem Schild erklärt, dass hier jetzt von rechts – nach linksverkehr umgestellt wurde. Für sie war dies erst mal eine ganz normale Ampel… Es ist allerdings nicht ganz einfach und vor allem gewöhnungsbedürftig. Kommt uns z.B. an einer Tankstelle ein Fahrzeug entgegen, so fahren wir doch immer noch eher rechts an ihm vorbei. Meistens schauen die Fahrer etwas irritiert. Bei der Auffahrt auf eine Straße und beim rechts abbiegen machen sich teils auch noch Unsicherheiten bemerkbar. In ein paar Tagen gehts dann in Kambodscha ja schon wieder rechts herum.