In der Nacht war es nach wie vor sehr windig, aber irgendwie auch sehr frisch. Schon lange hatten wir nicht mehr solche Temperaturen.
Mich hat es erwischt. In der Nacht hatte ich mit Übelkeit zu kämpfen und als ich am Morgen aufstehe ist es um mich geschehen. Magen und Darm spielen völlig verrückt. Jetzt hätten wir mal zeitig los fahren können und wieder wird es nichts. Es sei uns einfach nicht gegönnt. Während die Franzosen um 6 Uhr starten und die frische Luft geniesen liege ich auf der Pritsche und weiß nicht mehr wo vorne und hinten ist. Beim Gedanken an mein „neues Lieblingsessen“ wird es mir hundeelend. Nachdem ich ein paar Medis genommen habe will ich dann die Fahrt doch probieren. Wir radeln los, doch nach 5km ist der Ofen aus. Ich kann nicht mehr. Die Kraft fehlt völlig und die Augen fallen immer wieder zu. Wir machen Pause an einem Bushäuschen. Dort schlafe ich erst einmal eine Stunde, doch danach fühle ich mich immer noch nicht fit genug um mich dem Gegenwind zu stellen und die 65 km nach Bukhara zu radeln. Wir radeln wieder zurück nach Qarakol und steigen dort in den Bus. Es hat kein Sinn hier zu bleiben und ab zu warten bis es besser wird. Mittlerweile hat es auch Sebastian erwischt! Er hat mit den gleichen Beschwerden zu kämpfen wie ich.
In Bukhara angekommen wurschteln wir uns durch die Stadt und suchen unsere Unterkunft. Im Reiseführer hatten wir ein Bed&Breakfast entdeckt doch wir können es nicht finden. Ein netter junger Mann zeigt uns den Weg. Er läuft mit uns bis zur Adresse. Es war ein weites Stück! Der Arme!
Unsere Unterkunft ist sehr schön in „old City“ gelegen. Die Umgebung erinnert an „1001 Nacht“. Die Unterkunft ist klasse! Wir bekommen ein kleines Zimmer, die Hausherren sind sehr freundlich und können Englisch. Die Mutti des Hauses ist besorgt um uns. Sie kocht uns einen Tee, fragt ob wir Medikamente benötigen und rät uns dann zu schlafen, was wir auch sofort tun. Nach 3 Stunden Schlaf geht es mir nun etwas besser. Sebastian scheint nun in dem Stadium zu sein wo ich am Morgen schon war. Nach 2 Monaten Reise haben wir nun unsere ersten richtigen Magen-Darm-Beschwerden. Ich hätte ja gedacht es holt uns schon sehr viel früher ein. Was uns wundert, dass die Franzosen nichts hatten. Hatten sie doch das Gleiche gegessen wie wir.
Der Besitzer unserer Unterkunft berichtet, dass wir den heißesten Juni seit 100 Jahren erwischt haben. Doch seit einigen Tage komme kühler Wind von der Wolga. Naja, den kennen wir ja, haben wir doch schon genug mit ihm gekämpft!
7 Gedanken zu „Kampf mit den Bakterien“
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Bei unserer letzten Radtour in den Pyrenäen hast du dich bei deinem Darminfekt auch nicht so leicht geschlagen gegeben, Sebastian. Also bitte durchhalten.
Ich habe auch sofort daran gedacht. An den Mix mit Tee, Salz und Zucker habe ich mich auch erinnert. Wir haben ja noch unseren Zucker von Ismael aus der Zuckerfrabrik in der Türkei. Salz auch und Tee finden wir immer. Das hat diesmal gut gepasst, da wir ja sowieso Bukhara ansehen wollten. Die 65km mit krassem Gegenwind (also gut 6h fahrt) und 38°C waren uns dann aber doch zu viel.
Hoffe es geht euch wieder besser. Mein Apothekerfreund erzählte vor einiger Zeit, dass man viele Durchfallerkrankungen (mit evtl.Todesfolge) mit einem Elektrolytcocktail aus Schwarztee mit Zucker und Kochsalz erfolgreich behandeln könne oder zumindest die Todesfolge verhindern kann. Das Salz dockt an einem Rezeptor zu Beginn des Dünndarms an, sodass dieser wieder Flüssigkeit resorbieren kann. Und der Zucker lässt einen zu Kräften kommen.
Ab sofort fahrt ihr bitte mit 1 Kilo Feinzucker (wegen des Gewichtes 😉 ) und ner Packung Salz herum. Den Schwarztee solltet ihr schon regelmäßig auftreiben können.
Gruß, Daniel
Da stellt sich dem Mediziner allerdings die Frage. ob es überhaupt Bakterien sind, die Euch da gerade traktieren! Wahrscheinlich sind es doch eher Viren. Die erforderlichen Medikamente haben wir Euch ja mitgegeben. Vor allem müsst Ihr sehr viel trinken und eine Diät einhalten, wenn es schnell besser werden soll. Nicht nur wegen der Hitze, sondern auch wegen der Flüssigkeitsverluste.
Ich wünsche Euch baldige Gesundung!
Klaus
Gute Besserung und hoffentlich kommt ihr bald wieder zu Kräften
Grüße georg
Gute Besserung!
ohje.. ich wünsche euch eine baldige Besserung !!!!! Zitronen sollen gegen Übelkeit helfen. Also mal schön in eine Zitrone (ohne Schale beißen). Das Vitamin C kann auch nicht schaden 😉
Nach längerer kühler Phase wird es bei uns jetzt auch wieder warm. Heute sind es 30 Grad.
Ich warte gespannt auf euern nächsten Eintrag und hoffe darin zu lesen, dass ihr wieder fit seid!
Liebe Grüße
Eva