Luang Prabang ist ein schönes und sehr überschaubares Städtchen. Es liegt am Zusammenfluss von Mekong und Nam Khan. Die Altstadt liegt quasi auf einer Halbinsel an deren Ufern viele viele kleine Restaurants vorzufinden sind, die Abends von zum Teil sehr hübschen Lampions beleuchtet werden.
In Luang Prabang kann man jede Menge Tempel besichtigen, jeden Abend auf dem Nachtmarkt bummeln und sich immer ab 18 Uhr auf dem Essensmarkt den Teller für 1,50€ voll laden.
Am ersten Tag nahmen wir uns die Tempel vor. Allerdings wurden wir sehr schnell müde davon. Es ist wie in Zentralasien mit den Moscheen und in Europa mit den Kirchen/Schlössern. Irgendwann sieht alles gleich aus und es langweilt ein bisschen, vor allem wenn man keine detaillierten Informationen darüber hat oder erhält, sondern lediglich vor dem „Gebäude“ steht und es sich ansieht. Aber toll sahen die Tempel dennoch aus, vor allem mit ihren rot/goldenen Farben.
Abends schlenderten wir oft über den Nachtmarkt. Hierzu wird eine Straße komplett gesperrt, damit die Einheimischen ihre Stände bzw. Schirmchen aufstellen können, die Ware wird auf dem Boden ausgelegt. Viele tolle Dinge waren darunter, zumeist handgefertigt aber auch „Chinesen-Krempel“. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und mir tat es im Herzen weh, all die schönen Dinge zu sehen, aber nichts kaufen zu können, da es evtl. das Budget aber vor allem auch das Packmaß bzw. Gewicht unseres Gepäcks sprengen würde. Selbst Sebastian gefielen die vielen kleinen Werkstücke. UND DAS HAT WAS ZU HEISEN!!!!!!
Mehrmals aßen wir am Abend auf dem Essensmarkt. Hier werden Buffets aufgebaut und man kann sich den Teller voll laden, für nur 1,50€. Es hat recht gut geschmeckt doch ein schönes Ambiente war es nicht gerade. All die Touristen die sich dort drängeln. Naja….
Überhaupt ist es natürlich ein sehr touristisches Städtchen und wir stellten fest: So was gefällt uns gar nicht!! Wir sehnen uns an die Zeit in Zentralasien zurück, als wir eine der wenigen Touristen waren, als die Einheimischen selbst in den Großstädten uns neugierig und interessiert beobachtet hatten, wir in Ruhe über Basare laufen konnten, ohne dass wir ständig von Verkäufern beträngt wurden und wir einen Einblick in deren „Welt“ gewinnen konnten. Hier ist alles auf „Westler“ ausgelegt, auf der Straße sieht man 90% Touristen und 10% Einheimische und diese sind völlig fixiert darauf, einem etwas anzudrehen, zu etwas zu überreden und und und. Aber trotz allem ist es noch deutlich angenehmer als in Hanoi!!
An einem Abend stiegen wir auf einen kleinen Hügel hoch, oben ist ein kleiner Tempel mit Aussichtsplattform auf die Stadt und die Umgebung. Dieser Ort ist im Reiseführer als „guter Ort um schöne Sonnenauf- und -untergänge zu sehen“ beschrieben. Wir Dödel stiegen deshalb auch hinauf und ich frage mich wo zu diesem Zeitpunkt unser Hirn war 😀 Denn die Stadt muss wie leer gefegt gewesen sein, da jeder Tourist am Abend oder Morgen dort hoch will, wegen der Sonne!! So trampelten sich eine Unmenge an Leuten die Füße dort oben platt und buhlten um den besten Platz! Ich saß irgendwann auf einem Treppchen und war nur noch damit beschäftigt diesen Rummel zu beobachten. Herrlich, was solch eine Sonne ausmachen kann 😀 Sonnenuntergang habe ich keinen gesehen, aber Sebastian hat ja Bilder gemacht 🙂
Gestern hatten wir noch ein lustiges Erlebnis. Wir schlenderten gerade die Straße entlang, fernab vom Touristenrummel, da überholte uns eine Reiseradlerin. Von diesen gibt es hier viele, dennoch dachte ich mir: „dieses orangene „Kopftuch“ das kenne ich doch? Ist das womöglich Heike?“ Ich fragte Sebastian und dieser rief laut ihren Namen und tatsächlich, die Radlerin drehte sich nach uns um und kam zurück. Es war Heike, aus Heidelberg, eine allein Reisende Radlerin, sie ist seit 1,5 Jahren unterwegs. Sebastian hatte in einem Forum schon oft Beiträge von ihr gelesen, Informationen per mail mit ihr ausgetauscht und in den vergangenen Monaten hatten wir regelmäßig ihre homepage besucht. Das sie nun in Süd-Ost-Asien unterwegs war, das wussten wir somit, hätten aber niemals damit gerechnet sie zu treffen. Und nun fährt sie an uns vorbei. Wieder einmal heißt es: „Die Welt die ist doch klein!!!“ So standen wir eine ganze Weile auf der Straße und unterhielten uns, dann fuhr sie weiter, Richtung Vietnam.
Da mein Knie noch nicht so will wie ich mir das vorstelle, haben wir nun beschlossen noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Somit haben wir auch die Möglichkeit Ivo und Sabine wieder zu treffen. Sie werden heute Abend hier ankommen.
Am Donnerstag besichtigten wir noch das UXO Informationszentrum.
Tolle Bilder, schöne Umgebung!
Eure Fotos sind eine Reise !!! Grüsse aus Frankreich !