Meteora-Klöster

Um halb 9 sind wir an den Füßen der Meteora-Klöster. Steile, wuchtige Felsen ragen in den Himmel hinauf, auf deren Spitzen die Klöster stehen, sie wurden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert gebaut. Eine Panoramastraße ermöglicht es auf Augenhöhe mit den Klöstern zu kommen und sie sogar zu besichtigen. Es gibt 24 wobei nur noch 6 von ihnen gut erhalten, zugänglich und sogar bewohnt sind. 1 Nonnen-Kloster, der Rest wird von Mönchen bewohnt.

Der Anstieg hat es in sich, doch die Mühen lohnen sich. Oben angekommen haben wir einen herrlichen Ausblick. Wir können uns kaum satt sehen und genießen mit vielen weiteren Touristen das Panorama vor uns. Mit Reisebussen und Wohnmobilen teilen wir uns die Straße und treffen zweimal auf eine Gruppe holländischer Rentner. Sie sind 5 Wochen mit dem Wohnmobil (womit auch sonst :-D) in Griechenland unterwegs und drehen einen Film fürs Fernsehen.
Ein kleines, deutlich weniger frequentiertes und einziges Nonnen-Kloster sehen wir uns von innen an. In der Kapelle sind 500 – 600 Jahre alte Malereien an den Wänden zu sehen. Fantastisch. Uns gefällt es sehr gut hier und hätten wir Zugriff auf reichlich fließend Wasser, dann würden wir glatt hier oben eine Nacht bleiben. Doch dem ist nicht so. So radeln wir zurück in die Stadt und machen Pause in einem Cafe.

Gegen halb 4 beschließen wir weiter zu radeln.
Schon in den vergangenen Tagen äußerte Sebastian immer wieder den Wunsch, Kirschen zu kaufen sobald er welche findet. Heute war es endlich so weit. Wir radelten auf einer völlig einsamen Landstraße zwischen Streuobstwiesen und Getreidefeldern hindurch, als wir auf einen Opa stießen der am Straßenrand saß und seine Kirschen verkaufte. Sebastian sagte ihm, das er 500 g möchte, doch der Opa verstand ihn wohl nicht, denn er lud die Plastiktüte voll bis oben hin. Das sind doch niemals 500 g ? Die Waage bestätigte 1,5 kg. Der Opa nahm wohl 5 € an und wollte weiter aufladen. Doch stopp, zurück!, das ist einfach zu viel, zumal noch ein paar Höhenmeter auf dem Programm stehen. Da kann man ruhig etwas Gewicht sparen. Kirschen-Opa fragte uns wo wir hin wollen und wir sagten Albanien. Da bekam er ein Lächeln ins Gesicht. Er scheint von dort zu kommen. Überglücklich schenkte er uns noch zwei Hände voll Kirschen. Am Ende hatten wir dann doch 700 g für 1,80€.
Wir radelten weiter. Es ging immer höher und höher hinauf. Kein Schwein war auf der Straße, so genossen wir die Ruhe und die Abendsonne. Um 19 Uhr erreichten wir ein kleines Bergdörfchen. Es sah wunderschön aus. Enge Gassen, eine alte Kirche, ein großer Dorfplatz mit Cafes rings herum und einen Brunnen mit mächtig viel Wasser. Der Wasserstrahl kärcherte einem geradezu den Dreck von der Haut. Zwei Omas saßen direkt daneben vor ihrem Gartentor. Sie sahen uns freudig zu und amüsierten sich, wie die zwei komischen Touristen da mit dem Wasser planschten.
Halb gewaschen und mit viel frischem Wasser im Gepäck steuerten wir einen Schlafplatz an. Knapp 1 Kilometer nach dem Dorf wurden wir fündig. Eine große Wiese, ideal zum Zelten. Wir kochten Nudeln und Gemüse und naschten die zuckersüßen Kirschen. Hirten trieben ihre Schafe nach Hause und die Hirtenhunde meinten sie müssen zeigen wer hier der Boss ist. Sie bellten uns eine ganze Weile an, ehe sie dann verschwanden oder uns aus der sicheren Ferne beobachteten.
Obwohl wir heute ebenso viel durch Wiesen und Getreidefelder gefahren sind, ging es Sebastian heute viel besser. Die Nase lief ihm weniger davon als gestern und er fühlte sich allgemein wohler. Selbst unser Nachtplatz macht ihm nicht zu schaffen. Hoffentlich bleibt es so.20150611_2012_IMGP7369_K-30

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