Radeln für einen guten Zweck

Wir verlassen den Mekong und radeln in das Landesinnere. Wir haben uns noch nicht ganz an den Linksverkehr gewöhnt, vor allem wenn man auf eine leere Straße auffährt. Automatisch fährt man rechts…Naja, das kriegen wir schon noch hin.


Wir radeln durch kleine Dörfer, an Landwirtschaft vorbei, immer wieder tönt ohrenbetäubende Musik aus riesigen Lautsprechern auf die Straße, die Straße ist topfeben und wir kommen gut voran. Gegen Mittag stoßen wir auf eine Gruppe Radler. Sie stehen an einem Straßenlokal im Schatten und warten auf den Rest. Chris der Organisator, stammt aus Amerika, lebt seit 13 Jahren in Thailand und veranstaltet jedes Jahr Radtouren für einen guten Zweck. Heute befindet er sich mit ca. 28 australischen Radlern und einem Mönch! auf einer 8-tägigen Tour. Er heißt uns herzlich Willkommen und läd uns zum Mittagessen ein. So warten wir noch ein paar Minuten auf die letzten Gruppenmitglieder, dann gibt es im Lokal Reis und Nudelsuppe. Wir plaudern ein bisschen und erhalten mal wieder ein paar Tipps und Infos. Nachdem alle gestärkt sind geht es wieder zurück auf die Räder. Sie fahren in die entgegengesetzte Richtung. Schade, ich hatte mich schon auf das Windschatten-Fahren gefreut, bzw. darauf, dass ich mein Gepäck in den großen weißen Anhänger schmeißen darf 🙂 Wir verabschieden uns von ihnen und rollen alleine weiter. Am Abend ernennen wir ein abgeerntetes Getreidefeld, neben der Straße, als unseren Nachtplatz. Sebastian ist gerade dabei das Zelt aufzubauen da kommt ein großer Pick-up. Eine Frau, ein Mann sowie ein junges Mädchen steigen aus und kommen geradewegs auf uns zu. Sie sprechen ein paar Worte Englisch und geben uns zu verstehen, dass dies kein guter Ort sei um zu übernachten, hier sei es gefährlich. Warum? Das können sie uns nicht so recht sagen, dazu reicht ihr Englisch-Wortschatz nicht aus. Wir sollten mit ihnen kommen, dort könnten wir übernachten und es sei sicher. Die Frau wirkt ernsthaft besorgt um uns, so beschließen wir ihnen zu folgen. Also alles wieder einpacken und retour. Einen Teil des Weges müssen wir wieder zurück. Vor einem Gebäude mit hohem Zaun und großen Tor bleiben sie stehen. Das Tor wird geöffnet wir dürfen hinein. Hinter dem Gebäude befindet sich ein große Wiese und zwei weitere kleine Hütten, die jedoch leer sind. Hier dürfen wir schlafen, hier sei es sicher und wir haben sogar eine Toilette. In dem großen Gebäude ist das Büro des Mannes, sie selbst wohnen woanders. Als sie uns sahen waren sie gerade auf dem Weg zu Angehörigen. Wir bedanken uns für das nette Angebot und ich bekomme sogar noch eine Salbe für mein Knie gereicht, da ich, als sie uns aufsammelten gerade dabei war mein Knie zu kühlen.
Sie verabschieden sich bei uns, morgen kommen sie wieder bzw. die Putzfrau. Sie wird uns dann das Tor aufschließen und wieder raus lassen.
Wir bauen unser Zelt auf und finden hierbei einen Gartenschlauch. Na dann, nix wie drunter unter die Dusche 🙂 Wir duschen im Mondenschein und schlüpfen dann ins Zelt.

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