Saft- und kraftlos im Iran

Wir starten heute auch schon früh, doch schon nach 30 km und im Vergleich zu gestern sehr wenigen Höhenmetern ist Barbara schlapp und kann nicht mehr weiter fahren. Mit 2 ausgedehnten Pausen und großer Frustration kämpfen wir uns 15 km bis Dandi durch. Dort nutzen wir sofort den Park zu Beginn der Stadt und machen wieder eine mehrstündige Pause. P1020269

P1020271Währenddessen essen wir Eis, kaufen eine Wassermelone und haben ein ausführliches Gespräch mit einer Familie. Wir sollen natürlich zum Mittagessen mitkommen, doch wir lehnen ab, da wir hier etwas dösen wollen. Nach dem Einkauf fahren wir kurz aus der Stadt. Barbara geht es nicht gut und nach 4 km müssen wir anhalten. Wir legen uns mit unserer Plane auf eine Wiese. Natürlich hier leider ohne Schatten. Kaum liegen wir da, kommen 3 Männer im Auto vorbei, halten an und kommen mit 5 Eis auf uns zu. Wir bekommen 2 und schon sind sie auch wieder weg. Wir wissen nicht wo sie uns gesehen haben, doch das Ganze muss natürlich geplant gewesen sein, da das Eis bei dieser Hitze in max. 5 Minuten flüssig ist. Wir haben das Eis noch nicht aufgegessen, schon hält das nächste Auto an. Barbara bekommt schon wieder die Krise, wollte sie doch verständlicher Weise einfach nur da liegen. Die beiden sagen auch sofort, dass sie uns nicht belästigen wollen und fragen ob wir uns kurz unterhalten könnten. Es sind beide Lehrer, sie können sehr gut Englisch und nach 30 Minuten Unterhaltung werden wir zum Übernachten nach Hause eingeladen. Wir unterhalten uns noch über das Ta’aarof und wissen dann, das es wirklich ernst von ihnen gemeint ist. Da es Barbara aber immer noch nicht sooo gut geht, beschließen wir für uns zu bleiben. Es tut uns leid, denn die beiden waren wirklich nett und wir hätten sicherlich noch etwas von Deutschland erzählen und vom Iran erfahren können. Wir fahren ein paar km weiter zum nächsten brauchbaren Zeltplatz und nächtigen dort. Mal sehen ob wir morgen unser Ziel erreichen.

2 Gedanken zu „Saft- und kraftlos im Iran

    1. Sebastian Beitragsautor

      Auf Grund der Tradition „müssen“ alle Perser reisende bzw. Touristen einladen, egal ob Sie die Mittel dazu haben oder nicht. Deshalb ist eine Einladung immer erst einmal abzulehnen. Erst nach der dritten ausgesprochenen Einladung ist diese wirklich so gemeint und man kann zustimmen. Dann sollte man es aber auch. Als wir von jüngeren Leuten eingeladen wurden, haben wir sie darauf angesprochen und sie meinten, bei Touristen wenden Sie kein Ta’aaarof an, da die Touristen dies nicht kennen würden.

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