Die Nacht war ganz schön warm. Um 8 Uhr stehen wir auf. Die Crew des „roten Halbmonds“ ist auch schon wach und wir machen gemeinsam Frühstück. Der Abschied fällt irgendwie schwer,
selbst Jason kommt nicht voran, obwohl er auf Grund von Visa Problemen nicht mehr viel Zeit hat im Iran und eigentlich mal los müsste. Um halb 11 starten wir endlich, mit viel Rückenwind.Es ist flach und wir werden gerade so dahin geblasen. Wir radeln noch eine Weile gemeinsam, dann zieht Jason davon. In der nächsten Stadt treffen wir uns zufällig nochmal, als er gerade Pause macht. Uns wurde gesagt, dass alle 40-50 km ein „roter Halbmond“ stationiert ist. Unser Ziel ist es in 80 km einzukehren, Jason weiß es noch nicht, aber vielleicht treffen wir ihn ja wieder!? Nach ca. 50 km kaufen wir in einem winzigen Laden ein. Wir stehen gerade da und überlegen was wir wollen, da hören wir ein lautes Zischen von der Straße her. Verwundert sehen wir nach draußen und trauen unseren Augen kaum, unsere Anhänger sackt langsam zu Boden, er hat einen Platten. Wie das? Wir flicken ihn und entdecken hierbei ein riesiges Loch im Mantel. Wir sind gespannt wie lange er noch hält.
Wir suchen einen Park auf, für die übliche Siesta und nehmen nun unseren Kocher unter die Lupe. Wir versuchen auf ein Neues, den Defekt heraus zu finden, doch nach 2 h geben wir auf. Wir sind mit unserem Latein am Ende. Wir haben nun alles gereinigt, alles auseinander gebaut und wieder zusammen gesetzt. Doch nach wie vor entsteht nur eine gelbe Flamme die außer Rus nichts kann. Enttäuscht fahren wir weiter, haben wir uns doch so sehr auf Nudeln gefreut. In der Statd suchen wir dann noch ein Internetcafe. Doch der Weg bis dort hin ist schwierig. Waehrend wir uns durchfragen, kommt ein Mann mit einer Videokamera um uns zu interviewen und natuerlich zu filmen. Der Witz an der ganzen Sache ist, dass von der ganzen Menge (bestimmt 30 Maenner) niemand Englisch versteht.
Wir radeln aus der Stadt hinaus und sind sehr überrascht, dass schon nach wenigen Kilometern der „rote Halbmond“ zu sehen ist. Nunja, wir kehren trotzdem dort ein und werden sehr misstrauisch beäugt. Dennoch zeigen sie uns ein Zimmer in dem wir schlafen können. Sebastian viel in der Zwischenzeit eine weitere Möglichkeit ein, weshalb der Kocher nicht funktioniert. Um dies zu testen müssen wir aber nochmal zu einer Tankstelle fahren und Sprit tanken. Wir lassen unser Gepäck bei der Station und fahren zurück in die Stadt. Nachdem wir alles erledigt haben, treffen
wir wieder beim „roten Halbmond“ ein. Wir werden schon vor der Tür erwartet und mit Händen und Füßen klar gemacht, dass wir doch nicht hier schlafen dürfen. Warum das denn? Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Wir hatten ihnen zuvor noch ein Foto gezeigt von der letzten Station, in der Hoffnung, dass sie die Leute darauf erkennen und dort anrufen. Aber scheinbar ist dem nicht so.
Etwas verärgert ziehen wir von dannen und bauen demonstrativ in Sichtweite von ihnen unser Zelt auf. Der Kocher geht wieder nicht. Wir wissen nicht was nun. Die Laune erreicht mal wieder ihren
Tiefpunkt, dann gibt es halt zum Abendessen Chips, Gummibärchen und Kekse……
Das letzte Bild erinnert an „Rote Halbsonne“.
Ich wünsche Euch weniger Defekte und weiterhin eine gute Fahrt.
Ciao
Martin
Ja, als Ausgleich, dass wir nicht beim Mond nächtigen durften. 10km weiter kam übrigens, wie am Tag zuvor von unseren Gastgebern beschrieben, noch eine Station. Wer weiß wie es da gewesen wäre?
Lotta würde euch umarmen bei so einem tollen Abendessen- die würde sie dan prompt danach meinen zu denen will sie wieder zum Abendessen! ^^
ohohoh ich hoffe es kommen mal wieder rosigere Zeiten – vielleicht neues Land, neues Glück – wäre zu hoffen!
Zelt, Fahrradanhänger, Kocher ….. ich hoffe das war es erstmal auf eurer Liste!
fühlt euch gedrückt und toitoitoi
Da kann ich leider auch nicht weiterhelfen und so eine Ferndiagnose bringt da recht wenig.
Aber wenn du schon alles gereinigt hast usw. kanns nur noch an den schlechten Benzin liegen oder ne defekte dichtung dass es zu wenig Druck aufbaut.
Wir haben alles gereinigt und gewartet. Nach dem Pumpen war definitiv Druck in der Flasche. Wie dem auch sei, wir haben uns 3 Tage daran versucht, jetzt ist der Großteil mit anderen Sachen auf den Weg nach Hause (Backnang). Die Benzinflasche und die Pumpe wollten sie nicht verschicken, die sind jetzt entsorgt… Wir werden schon noch einen russischen Benzinkocher auftreiben. Der wiegt wahrscheinlich das doppelte, doch hoffentlich ist dieser dann robuster. Das Benzin sollte es jedenfalls gewöhnt sein.
Lass doch ä ma dan Fabi nachguck, där kennt sich doch aus 😉
Ist natürlich blöde wenn das Ding nicht geht. Giebts sowas denn im Iran zu kaufen?
Hoffe das die letzten Tage im Iran noch schön werden!!!
Dann bin ich mal auf euer Interview heute Abend in der Tageschau gespannt 😉
Viele Grüße aus Machtilshausen