In den frühen Morgenstunden begann es zu regnen. Dieser Regen hielt bis um 9 Uhr an. Die Wolken hingen tief im Tal, es würde wenig Sinn machen die Fahrt fort zu setzen. Wenn in der Schlucht die Wolken hängen sieht man ja gar nichts. Auf dem Campingplatz gab es bedachte Sitzgelegenheiten und so starteten wir gemütlich in den Tag. Seit Wochen träumen wir von einem morgendlichen Kaffee mit Milch. Wir nutzen immer nur Milchpulver (ist leichter als jeden Tag ein halber Liter Milch) und wenn man einen Kaffee im Cafe bestellt, dann ist er meist schwarz mit Zucker. Nun saßen wir da unter dem Dach und vor uns auf der Wiese lief ein praller Euter umher. Es war die Mutterkuh mit ihrem Kalb. Mein Gott wie schön wäre es, wenn man den Becher unter den Euter halten könnte für einen Schluck frische Milch. Ich nahm die Tasse und lief los, allerdings nicht zur Kuh, das traute ich mich nicht. Anständig lief ich zur Reception und fragte nach ob ich einen Schluck Milch haben könnte. Den bekam ich auch, obendrein noch einen zweiten Pott Milch und 4 selbst gebackene Hörnchen mit Schinken- und Käsefüllung. Insgesamt hatte ich wohl 700 ml Milch bekommen. Das sollte wohl für einen Kaffee reichen 😀
Während wir frühstückten zogen die Wolken immer höher hinauf und so beschlossen wir weiter zu radeln. Um halb 12 saßen wir wieder auf den Rädern und radelten zur Tara-Brücke. Auf dem Weg dort hin sahen wir eine Männergruppe mit einem selbst gezimmerten Floß. Sie waren gerade fertig mit dem Bau und haben Richtung Bosnien abgelegt. Schon jetzt waren sie feucht-fröhlich unterwegs.
Wir strampelten weiter bergauf und fragten uns immer wieder in welchem Land wir eigentlich sind? Montenegro oder doch Serbien? 80% der Autos die an uns vorbei fuhren waren mit serbischen Kennzeichen versehen. Sie sahen aber weniger aus wie Touristen, scheinbar muss diese Straße eine gute Verbindungsstrecke sein. Wir erreichten die Hochebene und waren völlig überwältigt. Solch eine tolle Landschaft, für einen kurzen Augenblick hatte sie etwas von Norwegen. Diese Tannenwälder mit den kleinen Holzhütten dazwischen.
Der Durmitor-Nationalpark ist ein herrliches Wander- und Skigebiet. Viele kleine Hotels und Ferienhäuser waren zu sehen, als wir die Stadt Zablijak erreichten, dachten wir in „Klein-St.Moritz“ gelandet zu sein. Absolut touristisch, Einkaufsläden, viel zu große Hotels und jede Menge Nippes-Schnippes.
Auf dem Weg in die Stadt wurde Sebastian von einem Fahrer an der Straße angehalten. Es handelte sich um einen Campingplatz-Besitzer, er gab ihm eine Visiten-Karte und sagte Radfahrer dürften bei ihm günstiger zelten, wir sollen doch vorbei kommen. Das taten wir dann auch. Sebastian wählte einen Feldweg aus, der dort hin führen sollte. Dieser Weg endete allerdings im Gestrüpp, da Bäume im Weg lagen. Wir schoben die Räder durchs Dickicht.
Hallo, da werden wieder Erinnerungen wach. 2010 wir waren 5 Tage auf der Tara unterwegs, mit so einem selbstgebauten Floß. Wir waren 9 Leute von Deutschland und 3 die das Floß gesteuert haben. Wanderungen waren auch angesagt, von unseren Rastplatz, am Fluß aus. Am Abend nach dem Essen wurde Holz gesammelt und ein Lagerfeuer. Wir wünschen euch noch gute Weiterreise Hermann und Hiltrud
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Von dieser Tour, deinem Fotoalbum und den Erzählungen haben wir auch schon gesprochen, noch bevor wir in Montenegro waren. Echt toll, dass wir dies dann auch noch beobachten konnten!