6 Tage haben wir nun in Vientiane verbracht. Was haben wir gemacht? Nicht sehr viel. Für touristische Maßstäbe hätten wir das ganze locker in einem halben Tag abhandeln können. Vientiane ist wahrscheinlich die einzigste Hauptstadt die direkt an der Grenze liegt. Vientiane ist bislang auch die ruhigste bzw. dörflichste Hauptstadt in der wir waren. Einerseits an der Ruhe den ganzen Tag über und an den fehlenden Hochhäusern zu bemerken. Andererseits hört man sonst wohl auch in keiner Hauptstadt 500m außerhalb des Zentrums früh morgens viele Gockel krähen…
Wir waren im COPE Visitor Center. Auf dem Gelände des Gesundheitsministeriums ist eine Ausstellung zur Bombardierung durch die USA zu sehen. Die USA haben im geheimen Krieg von 1964 – 1973 tausende Bomben (2 Millionen Tonnen) auf Laos abgeworfen. Mehr als während des gesamten 2. Weltkriegs genutzt wurden! Laos ist das am meisten bombardierte Land der Welt. Es stirbt noch jeden Tag 1 Person in Laos auf Grund der Bombies, ganz zu schweigen von den Verletzten. Bombies sind kleine Bomben mit 30 Metern Reichweite. Von diesen sind 400 Stück zusammen in einer großen Bombe. Nach dem Abwurf der großen Bombe öffnet sich diese und die vielen vielen kleinen regnen auf die Erde nieder. Von 1996 – 2007 wurden 400.000 Bombies entschärft bzw. beseitigt, das sind ca. 0,5% der verbleibenden Blindgänger, eine Jahrhundertaufgabe! Es gibt einen UN Vertrag in dem die Länder auf Cluster Bomben verzichten, doch USA, China, Russland und Nordkorea haben diesen natürlich nicht unterzeichnet. Gut, das ist nicht sehr überraschend, doch anscheinend auch nicht Schweden, Singapur und und und…
Im COPE werden außerdem ein paar Schicksale der durch Blindgänger verletzten Laoten gezeigt, darunter viele Kinder. Es wird auch die medizinische Arbeit vorgestellt. Diese umfasst die Prothesenfertigung, die Physiotherapie und man mag es kaum glauben, sogar die Ergotherapie. Die Laoten könnten Barbara als gut gebrauchen. Für einen Ingenieur wird sich sicherlich auch noch ein Plätzchen finden. Eine Option von vielen….
Außerdem haben wir den Pha That Luang, das Nationalsymbol von Laos besucht. Eine große Tempelanlage in der Stadt. Sehr hervorstechend ist der zentral gelegene goldene Stupa. Da wir wegen des Abendlichtes zu spät waren konnten wir nicht mehr ins innere der Anlage, doch das haben wir auch gar nicht gebraucht. Wir stellen immer mehr fest, dass uns die „super tollen“ Sehenswürdigkeiten meist nicht mehr so von den Socken hauen. Dies wird sich hoffentlich mit Angkor Wat ändern.
Viel wichtiger waren allerdings ein paar andere Sachen. Am Montag haben wir das Myanmarvisum beantragt. Wir haben auf Nachfrage 3 statt 1 Monat Gültigkeit bekommen und haben nun somit bis 28.03.2015 Zeit um nach Myanmar einzureisen. Ab Einreise dürfen wir das Land für 28 Tage erkunden.
Den Pool in unserem Guesthouse haben wir nicht sehr häufig genutzt, doch ab und zu waren wir ein wenig plantschen. Das Wasser war auch ziemlich kalt.
Das wichtigste war aber die Reparatur meiner Isomatte. In Usbekistan hatte ich mir ein paar Löcher in die Matte gestochen. 2 Wochen lang haben wir damals immerhin 3 Löcher geflickt sodass es für eine Nacht gerade so ohne nach pumpen ausreichte. Es ist wirklich harte akribische Arbeit um die Löcher zu finden. In der Dusche oder einem Fluss wirklich sehr sehr schwierig! Hier im klaren stehenden Poolwasser haben wir dann nach 20 Minuten das letzte kleine Loch gefunden. 5,5 Monate hat dies nun gedauert. Ein paar kleine Löcher konnten wir noch in den Satteltaschen flicken und natürlich mal wieder eine kleine Inspektion an unseren Fahrrädern durchführen. An dieser Stelle sei einmal angemerkt, dass ich nach 11.000 km immer noch mit den ersten Bremsklötzen unterwegs bin! Und das trotz Felgenbremse und wahrscheinlich 120 kg Beladung auf dem Rad. Dies hätte ich bei diesem Gewicht niemals erwartet! Ein Ende ist auch noch nicht in Sicht, die 15.000 schaffen sie bestimmt!
Außerdem habe ich es nach einem halben Tag tatsächlich geschafft Sandalen in Größe 46 zu bekommen. Meist hieß es, „yes we have big shoes, size 44“. Dann habe ich meist die 44er neben meinen Fuß gehalten und die Verkäufer waren schockiert…. Irgendwann jedoch gab es dann doch die benötigten 46.
Nebenher gibt es immer wieder Sachen zu recherchieren. Einerseits für die nächsten Wochen, was wo und wohin. Aber auch für die nächsten Monate, z.B. Geldversorgung, für Ausländer geöffnete Grenzübergänge, Kartenmaterial und Sehenswürdigkeiten. Auch der Rückflug und die ab Mai benötigte Krankenversicherung wollen ausgekundschaftet werden. Von Blog und E-mails schreiben sowie Bilder bewerten/sortieren und löschen sei mal gar nicht die Rede.
Das Wichtigste ist natürlich die Nahrungsaufnahme. Denn selbst der rastende Körper eines Fahrradfahrers will so viel Energie als wäre er 80 km unterwegs gewesen. Dies legt sich bei mir meist erst nach 7 Tagen. Nur dumm, dass wir bislang erst 3x länger als 1 Woche Pause gemacht haben. Bei uns um die Ecke gab es ein paar Essensstände. Dort gibt es vor allem allerhand Grillzeugs, meist nicht sehr anschaulich. Daneben gebratenes Gemüse, zu 90% auch mit Fleisch. Dazu natürlich noch nach belieben Reis. Dies bekommt man alles in kleine Tüten abgepackt und dann hat man für nicht einmal 3,50 € ein Mittagessen für 4 Leute. Manchmal suchen wir auch ein „Restaurant“ auf. Dort gibt’s dann oft Nudelsuppe. In Laos wird wieder, anders als in Vietnam und China mit Löffel und Gabel gegessen. Die Nudelsuppen gibt’s hingegen natürlich weiterhin mit Stäbchen. Wenn wir die Wahl haben essen wir aber alles wie gewohnt mit Stäbchen.
Am Sylvesterabend sind wir dann noch etwas durch die Stadt gestreift und haben uns die Zeit bis Mitternacht vertrieben.
Nach den ersten Versuchen hat sich Barbaras Knie wieder gemeldet….
Barbara, du hast so lange Haare bekommen! Gibt´s da etwa keinen Friseur ?! 😛
Ihr 2! Euch ebenfalls ein frohes neues Jahr und vor allem noch viele spannende Momente, Menschen, Landschaften und Erlebnisse auf eurer Tour! Viele Grüße! Silvi & Micha
Alles gute zum neues Jahr ! Bonne et Heureuse Année !! Happy New Year !