Von Bukhara nach Samarkand

IMGP6491Wir wechseln noch etwas Geld. Hier ist die Währung der Usbekische Som. 1$ sind auf dem sehr großen Schwarzmarkt 3000 Som, bei der Bank nur ca. 2300. Da allerdings der größte gebräuchliche Schein der 1000er ist, bekommt man also für 100$ einen ganzen Stapel Geld. Dieses wird hier in Plastiktüten transportiert und immer 100 Scheine erhalten einen Gummi zum trennen. Man muss also ständig beim Bezahlen 10-30 Scheine abzählen. Die entsprechende Technik lerne ich so langsam auch.

So früh wie möglich machen wir uns auf den 294 km langen Weg nach Samarkand. Nachdem wir die Stadt verlassen haben erwartet uns wieder der bekannte Wind aus Russland. Schön kühl, doch zur schlechten Straße noch dazu sehr anstrengend und demotivierend.

IMGP6529Wir fahren auf der Hauptverkehrsstraße von Bukhara nach Samarkand/Tashkent. Da hier wohl jeder Tourist vorbei kommt, dachten wir die Leute seien daran gewöhnt. Weit gefehlt, es ruft und pfeift aus jedem Busch. Wir fahren durch grüne Landschaft mit viel Wasser und dann auf einmal wieder 40 km Wüste / Steppe. Nach 7,5h Fahrzeit und doch nur 104 km finden wir um 19 Uhr unser Nachtlager, direkt an den Bahngleisen. Dies war zeitlich gesehen bisher unser längster Radeltag. In der Nacht werden wir dies durch 3 Güterzüge zu spüren und hören bekommen.

 

Unser, in Bukhara, erstandener russischer Benzinkocher, angeblich ca. aus der Zeit des zweiten Weltkriegs, hat den Test nicht bestanden. Somit suchen wir am nächsten morgen erst mal ein Internetkaffee und organisieren, mit Hilfe meines Bruders Fabian, einen Neuen nach Dushanbe. Es ist also wieder fast Mittag bevor wir uns den nächsten 100 km zuwenden. Es geht weiter durch meist endlose Baumwollfelder.

Am Abend dürfen wir auf einer Wiese übernachten. Wir trinken weiterhin ca. 8 Liter pro Person am Tag. Die gewissenhafte Müllentsorgung ist allerdings ein Problem. Mülleimer gibt es nicht und wenn wir die leeren Flaschen den Ladenbesitzern zurückgeben, schauen diese uns ungläubig an und werfen die Flaschen einen Meter weiter auf die Straße oder in den Grünstreifen. Das hätten wir auch gekonnt.
Wir fahren unseren Müll immer anständig kilometerlang mit uns herum, in der Hoffnung einen Mülleimer bzw. „Müllplatz“ zu finden. Doch wenn uns dann ein Auto überholt und kurz vor uns die Fensterscheibe runtergeht und der Müll auf die Straße fliegt, dann reicht es auch uns. 70 km vor Samarkand biegen wir schließlich von der großen Straße ab und nehmen eine Abkürzung. Wie es diese allerdings so an sich haben, geht es beständig auf und ab. Am Abend erreichen wir müde Samarkand.

2 Gedanken zu „Von Bukhara nach Samarkand

  1. Klaus

    Bei einigen Fotos weiß ich nicht, auf was ich da achten soll:
    z.B. IMGP6492 oder IMGP6512

    Ich wusste gar nicht, dass die Strasse auf IMGP6529 von Westdeutschland bis nach Usbekistan verläuft!

    Klaus

Schreibe einen Kommentar