Auf zum Issyk-Kul

In der Nacht ging ein starker Wind, dieser rüttelte schwer an unserem Zelt, was mal wieder zu einer wenig erholsamen Nacht führte. Dennoch sind wir am morgen erstaunlich fit, vor allem als wir aus unserer Jurte krabbeln und diese gigantische Landschaft sehen.

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Wir fahren weiter Richtung Hauptstraße. Bis wir diese erreichen durchqueren wir noch einige Dörfer, in denen wir immer wieder von wild gewordenen Hunden verfolgt werden. Wie vom Hafer gestochen rennen sie aus irgendwelchen Hinterhöfen auf uns zu oder uns hinterher und machen einen Lärm. Unglaublich…..
Wir kommen durch eine größere Ortschaft. Auffällig ist hier, dass jede Menge Kinder auf der Straße zu sehen sind, zu meist bewaffnet mit Besen, Kehrschaufel und Eimer. Es scheint eine „Wald- und Flurputzede“ zu sein. Diese zieht sich durch das gesamte Dorf. Die Kinder / Jugendlichen sehen ähnlich „begeistert“ aus wie in Deutschland 🙂
Wir erreichen die Hauptstraße und radeln auf dieser Richtung Issyk-Kul. Zeitweise ist sie zwei-spurig, was der kirgisische Autofahrer jedoch nicht mit „ich-überhole-großzügig“ gleichsetzt! Manche fahren so dicht an uns vorbei, als hätten sie eine Spur und diese dürften sie um Himmels Willen nicht verlassen, egal was kommt. Ebenso steht ein eindeutiges Baustellenschild auf der linken Spur, darauf steht 40 kmh. Ja, warum denn runter vom Gas?? Auch wenn gut sichtbar Bauarbeiter auf der Straße laufen, dann bedeutet dies nicht für den Autofahrer vom Gas zu gehen. Es ist sehr erschreckend. Wie viele Verkehrstode es wohl in Kirgisien gibt??
Ebenfalls fahren sie als Geisterfahrer durch die Gegend. Eine Baustelle hat beide Spuren vereint. Das Ende dieser Baustelle ist durch Schilder deutlich sichtbar, ein Schild zeigt „Einbahnstraße“ auf dem anderen Schild ist der Pfeil auf die Gegenfahrbahn. Entweder können sie nicht lesen, sind betrunken, oder so schnell unterwegs, dass sie gar keine Schilder wahrnehmen können, sie fahren einfach weiter. Wenn sie merken, dass sie falsch fahren ist es zu spät, da beide Spuren durch eine kleine Wand getrennt sind. So wird dann einfach min. 5km lang als Geisterfahrer weiter gefahren. Es ist der pure Wahnsinn!!!
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Wir fahren durch ein Tal, dass wir uns mit einer Bahn und einem Bach teilen. Nach ca. 20km öffnet sich das Tal, eine schöne Landschaft liegt vor uns, jedoch gestaltet sich die Nachtplatzsuche als etwas schwierig, da die Straße eingebettet ist zwischen Hügeln/Bergen und der Bahnlinie. Es ist schon spät und wird bald dunkel, da können wir hinter den Gleisen eine Wiese erkennen. Kurzerhand heben wir die Räder über die Gleise und einen kleinen Abhang hinunter, hier werden wir in dieser Nacht bleiben.

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