Um 14 Uhr legt die Fähre pünktlich ab. Außer uns sind noch ein paar andere Touristen an Bord. Wir bekommen mit, dass einige von ihnen heute noch nach Bangkok fahren um am nächsten Tag nach Hause zu fliegen. Wir fühlen uns wie Glückspilze. Wir dürfen noch weiter fahren 🙂
Nach zwei Stunden Bootsfahrt erreichen wir Ranong. Auf den letzten 2 km hatte die Fähre ganz schön zu kämpfen, da Ebbe war. Wir spürten wie wir mehrmals auf einer Sandbank aufliefen. Der Motor heulte kräftig auf und jagte die Schiffsschraube in den Sand. Meter für Meter ging es langsam vorwärts.
- Tschüss, du schöne Insel
In Ranong angekommen radelten wir zum Busbahnhof. Wir hatten gedacht, den Nachtbus nach Hat Yai zu nehmen. Um 17 Uhr waren wir dort, das Ticket-Büro machte aber erst um 18 Uhr auf, so gingen wir erst einmal auf den Markt um etwas zu essen und dann wieder gestärkt zum Ticket-Schalter zu gehen. Zwei ältere Damen standen am Tresen. Sie waren sehr mürrisch und schmissen uns einzelne Worte an den Kopf wie „today full“, „tomorrow 6 o clock, 10 o clock or 8 o clock in the evening“. Aha, also müssen wir wohl eine Nacht hier bleiben. Okay, kein Problem. Aber wie sieht es denn mit unseren Rädern aus? Können die mit in den Bus? Die Damen schauen sich die Räder an und schütteln mit dem Kopf. „No No No“ Wie? Die zwei Frauen wollen uns gerade sagen, dass sie unsere Räder nicht im Bus mitnehmen können? Das gibt es doch gar nicht. „Hallo, wir sind doch in Asien?! Da geht doch alles!“
Wir setzen uns in die Wartehalle und überlegen was wir nun machen. Damit hatten wir nun gar nicht gerechnet. Es ist das erste Mal auf unserer Reise, das es heißt, sie können die Räder nicht mit nehmen. Wir beschließen 2 Stunden hier zu warten. Dann würde der Nachtbus kommen und wir können uns die Sache selbst anschauen. Gesagt getan. Die zwei Stunden gingen, Dank netter Unterhaltung durch eine Österreicherin, schnell rum.
Als der Bus kam mussten wir schnell einsehen, dass unsere Räder da wirklich nicht hineinpassen. Es war ein moderner Doppelstockbus, der nur sehr wenig Platz für Gepäck hatte. Die Fahrer bestätigten es sei nicht möglich unsere Räder dort unterzubringen. Während wir noch ratlos vor dem Bus standen, fuhr ein Zweiter ein. Sebastian kam in Kontakt mit dem Busfahrer und dieser meinte, in seinen Bus würden die Räder passen. Morgen früh um 6 Uhr wäre Abfahrt. Er könne jetzt schon das Ticket kaufen, bei den Damen im Büro. Also suchte Sebastian die beiden überaus motivierten Frauen wieder auf. Doch diese wollten ihm partout kein Ticket aushändigen. Wenn er eines wolle, dann müsse er den Busfahrer mitbringen, der ihm das gesagt hat. Na wenn es weiter nichts ist. Dumm nur, dass der Busfahrer mittlerweile schon wieder fort gefahren ist. So stehen wir da und haben nichts in der Hand. Plan B muss her und so kehren wir in ein Gästehaus ein, das direkt am Busbahnhof liegt. Morgen früh wollen wir um halb 6 am Bahnhof sein und erneut versuchen in einen Bus zu kommen.