Um 7 stehen wir auf. Heute wollen wir nicht trödeln, ansonsten besteht die Gefahr, dass ich noch einen weiteren Tag hier bleiben möchte.:-D Ist halt so gemütlich hier 🙂 Und die Pizza um die Ecke war so lecker… Naja nicht ablenken.
So saßen wir rechtzeitig vor unserem Zelt, der Himmel sah heute deutlich besser aus als gestern doch es blies wieder ein starker und kalter Wind. Doch nur die Harten kommen in den Garten und so sahen wir zu, dass wir voran kamen. Auch der Besitzer wachte langsam auf, begrüßte uns und wollte zu aller erst wissen ob wir nicht gefroren hätten letzte Nacht. Er konnte es nicht glauben als Sebastian ihm erklärte, dass er sogar geschwitzt habe. Während wir packten sah er neugierig zu und Sebastian erklärte ihm wo wir her kommen. Einfachheitshalber erzählen wir Menschen mit denen wir nicht einwandfrei sprechen können, die uns aber irgendwie wohlgesonnen sind, dass wir aus Singapur kommen. Die Geschichte Antalya-Singapur-Istanbul wäre zu kompliziert. Er war baff, glaubte uns nun aber hoffentlich, dass wir wirklich nicht gefroren hatten 🙂
Wir verabschiedeten uns und strampelten los. Wir hatten zwar Gegenwind, doch es klappte überraschenderweise ganz gut. Wir radelten am See entlang ehe es dann links weg über eine Hügelkette ging.
- Wasser zum Kühlen der LKWs
Danach ging es weiter in einem engen Tal. Eine Straße, eine stillgelegte Eisenbahnstrecke und ein Bach schlängelten sich hindurch, sowie viel viel Verkehr. Es war ein unangenehmes Radeln. Die Autos rasten an uns vorbei und manche überholten knapp. Die vielen Bremsspuren auf der Straße, an deren Ende sich oftmals eine Gedenktafel/Grabstein etc. befand, lässt die meisten Autofahrer scheinbar relativ kalt.
Ich war heilfroh als wir endlich Librazhd erreichten. Dort machten wir erst einmal eine Pause ehe wir dann auf einer deutlich kleineren und somit ruhigeren Straße gen Norden abbogen. Wir strampelten noch ein wenig bergauf ehe wir dann an einem Friedhof unsere Wasservorräte füllten und direkt oberhalb unser Nachtlager aufschlugen. Von hier aus haben wir eine herrliche Aussicht auf das Tal. Die Getreidefelder leuchten im Abendlicht golden, zwischendrin strahlen ein paar kleine weiße Häuschen oder Moscheen, auf vielen Feldern sieht man lustige Heuhaufen (wie Zuckerhüte) und direkt bei uns auf der Wiese duftet es nach Oregano und Zitrone 🙂
