Bangkok

Schon in Sattahip haben wir gelernt, dass Bangkok einen sehr sehr langen Namen hat, nämlich den längsten einer Hauptstadt. Von der Thais wird Bangkok Krung Thep (Stadt der Engel) genannt, was aber nur eine Abkürzung für den richtigen Namen ist:

Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit

oder in Thai Skript:

กรุงเทพมหานคร อมรรัตนโกสินทร์ มหินทรายุธยามหาดิลก ภพนพรัตน์ราชธานีบุรีรมย์ อุดมราชนิเวศน์ มหาสถานอมรพิมาน อวตารสถิต สักกะทัตติยะ วิษณุกรรมประสิทธิ์

Das ganze bedeutet wohl soviel wie:

„Stadt der Devas, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels Indras, uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishvakarman gebaut wurde.“

Allerdings verstehe ich nicht wo hier dann die Städtenamen bleiben. Vielleicht haben aber auch die Städtenamen eine Bedeutung die in den Zeilen dort oben vorkommt.

Hier kann ich die faule Zunge der Thais dann ausnahmsweise mal sehr gut verstehen. 😉 Joker kann den Namen und hat uns auch erklärt wie er es sich merkt. Es gibt seit 1989 einen Song der „nur“ aus dem Namen der Stadt besteht. Das Video auf Youtube finde ich gar nicht so schlecht, auch mit ein paar Eindrücken von Bangkok.

Bis zur Wiedereinreise von Myanmar nach Thailand habe ich mir vorgenommen den Namen zu lernen. Wieder einmal ein anderer Ansporn tut gut.

Am Montag machten wir uns mal auf den Weg in die Stadt. Der Verkehr ist schon sehr heftig und es herrscht ein ständiges Stop & Go. Ich würde die 40 km ja mal schnell mit dem Fahrrad fahren, doch Barbara erhebt hier entschiedenen Einspruch. So fahren wir mit Bus und Skytrain in die Stadt und am Abend wieder 3h zurück. Mit dem Fahrrad wären wir schneller gewesen. 😉

Die letzten Wochen hatte ich über die Anschaffung eines E-Book Readers nachgedacht. Für Bangkok hatten wir uns vorgenommen einen zu suchen. Wir haben ein paar Shoppingcenter besucht, doch einen E-Book Reader bekommt man in Bangkok nicht. Viele Verkäufer können damit gar nichts anfagen und wollen uns dann ein Smartphone oder Tablet verkaufen. In den Shoppingcentern gibt es tausende Läden die sich wieder einmal aufs Haar gleichen.


Joker hat dann für uns herausgefunden, dass es irgendwo in der Stadt wohl doch einen Laden gibt, der ein Amazon Kindle verkauft. Dies ist jedoch keine Option, da ich in diesem Sauladen sowieso nichts kaufe und schon gar nicht ein auf diesen Laden gelocktes Produkt!

Anschließend sind wir noch ein Stück Boot auf dem Fluss gefahren um zur bekannten Kaosan Road zu kommen. Ist ist wohl DAS Travellerviertel in Südostasien. Uns hat es nicht beeindruckt und so machten wir uns nach 1h wieder auf den langen langen Rückweg. 😉 Andere Sehenswürdigkeiten haben uns nicht interessiert. Tempel haben wir schon genug gesehen und der berühmte Königspalast ist uns dann mit fast 14€ doch zu teuer. Um 23 Uhr bei unserem Markt angekommen aßen wir noch lecker und gingen zurück zu Joker.


Dienstag und Mittwoch haben wir uns dann in Jokers Wohnung und im direkten Umkreis aufgehalten. Am Mittwoch Mittag habe ich dann einen Friseur besucht. Ich wurde von einem Ladyboy geschnitten. Es dauerte auch nur 1h bis jedes Haar auf den mm genau gekürzt war. Nach der Haarwäsche wurde der Kragen meines T-Shirts nass und so wollte doch die hübsche Dame tatsächlich mein T-Shirt trocken föhnen. Es hat ja schließlich auch nur 35°C draußen und so trocknet das ja nie. Barbara hat die Zeit genutzt und neue Bezüge für unsere Griffe gemacht.


Am Abend ging ich noch mit Joker auf dem Markt einkaufen. Wir nehmen stark an, dass fast alle Thais hier nicht selbst kochen und viele, wie Joker, nicht einmal eine Küche haben.


Am Mittwoch Abend habe ich einen Ausflug mit Jokers Fahrradgruppe gemacht. Er meinte es seien meist ca. 6 Leute und sie fahren schnell. (ca. 30 km/h) Natürlich kein Problem, Barbara blieb zu Hause und bereitete das Essen vor und wir beide machten uns auf den Weg. Wie ich schon erwartet habe, waren es an diesem Tag natürlich nicht 6 sonder 15 Radler. Schließlich wollte jeder den „Falang“ (eigentlich natürlich Farang) sehen bzw. ein Foto schießen. Auf der Geraden ging es dann meist wirklich mit 30-35 km/h dahin, doch sobald etwas Verkehr bzw. ein Abzweig kam wurde es schnell langsamer. Nach 40 km waren wir wieder zurück und es gab noch Wassermelone und Fanta. Es waren ein paar wirklich fitte Radler in der Gruppe! Joker hat z.b. vor 2 Wochen an einem 200 km Brevet (Maximalzeit 13,5h) erfolgreich teilgenommen. 3 Radler aus der Gruppe machen in 3 Wochen den 300 km Brevet (max. 20h) und einer von ihnen hat sogar schon die 400 km Strecke erfolgreich in 25h gemeistert. (hier max Zeit. 27h). Das berühmteste Brevet ist wohl Paris-Brest-Paris (1200km) in maximal 90h Fahrzeit. Da sag nochmal einer wir sind verrückt!


Am Donnerstag stand uns ein langer aber sehr erfreulicher Tag bevor. Wir haben es geschafft ein Treffen mit Ivo, Sabine, Noushin und Clive zu organisieren. So trafen wir uns um 11 Uhr in der Stadt und haben den Tag bis 22 Uhr zusammen verbracht. Es fühlte sich wie eine Familie an. Es gab viel zu erzählen, etwas zu Essen und eine Fuß – bzw. Thaimassage.


Für den Rückweg am Abend brauchten wir diesmal nur 1h. Der Hinweg war mit 3h jedoch eine harte Nummer.


Am Freitag war dann nochmal Ausruhen, Blog schreiben und Aufräumen angesagt. Am Nachmittag brachte Joker Stickyreis und gerillte Hühnerteile mit. Je ein Stecken mit Brust und Hinterteil pro Person. Und nein, es war nicht das Gesäß, wirklich das Popoloch. Als Joker das erzählte war es bei Barbara schon gelaufen. Sie hat ein Stück probiert, doch die anderen 3 durfte ich genießen.

Am Abend ging es mit seiner Frau auf einen Nachtmarkt zum Essen und flanieren. Anschließend haben wir noch ein Runde Boule Gegenüber von Jokers Haus gespielt.


Morgen geht es für uns weiter direkt nach Myanmar in Richtung Dawei. Wir haben uns die letzten Tage entschieden alle touristischen Hotspots auszulassen. Als wir diesen mysteriösen vierten für Touristen geöffneten Grenzübergang gefunden hatten haben wir auch den Plan verworfen weiter nördlich in Mae-Sot einzureisen. Zwischenzeitlich kamen bei Barbara auch mal die Gedanken auf, warum überhaupt noch nach Myanmar. Da wir aber ersten das Visum schon haben, zweitens unsere Thai Aufenthaltserlaubnis in 7 Tagen ausläuft und es drittens kein großer Umweg ist, fahren wir nun bei Dawei nach Myanmar und biegen dann Schnurgerade nach Süden zum letzten Zipfen bei Rangong ab.

5 Gedanken zu „Bangkok

  1. muh macht die Kuh

    ist ja cool das ihr es schafft euch immer wieder zu treffen…
    mmh Sebastian irgendwie siehst du müde aus auf den bildern?!

    Aber hey Babara was lese ich da….der Mann geht radeln und die Frau bleibt daheim um zu kochen – das klingt ganz nach asiatischen Gebräuchen – hast du es etwa schon übernommen?!

  2. Joker

    I begin to feel startled when I look at the far away sky
    It’s almost dawn, there’s beginning to be a faint light
    I know it’s almost time for us to part
    My heart is starting to break, but what should I do?

    I want to cry…
    I want time to pass slowly…I want a little more time
    I want to look at your face, I want to stop the time…
    For as long as possible before you have to go

    Just give me some time to say something
    And I’ll remember it from today until the day I die
    I know it’s almost time for us to part
    My heart is starting to break, but you have to go

    The one thing my heart knows well is that I’ve never had anyone else
    Love me like this, like you, a love that fills my heart…

    ———————————————————————————————————————-
    It’s lyric from song „I Want to Stop Time“ ha ha ha 🙂
    listen this song to http://deungdutjai.com/2013/03/16/yahk-yootwelahpalmy/

  3. Klaus

    Es scheint tatsächlich so, dass viele Thais gar nicht selbst kochen, sondern sich nur auf den Märkten mit fertigem Essen versorgen.

    Ich hatte ja früher einmal Kontakt mit einem Norweger, der in Bangkok wohnt. Er ist selbst Rentner (seit seinem 55. Geburtstag!), seine Frau ist thailändische Englischlehrerin. Er hat mir damals berichtet, dass sie selbst nichts kochen, sondern dass seine Frau immer aus der Stadt etwas mitbringt, wenn sie mit ihrem Unterricht fertig ist. Manchmal ist sie allein verreist, und er blieb daheim. Da er selbst nichts kochen konnte, ist er Stammgast in einem Schweizerischen Restaurant in der Nähe seines Hauses gewesen. So kann man auch leben!

    Clive hat auf den Fotos ein großes Pflaster am Kinn, wohl wegen der Eiterungen, die bei ihm und Noushdin aufgetreten sind. Leider werdet Ihr sie ja vorläufig nicht mehr sehen, aber vielleicht könnt Ihr ihnen noch eine Mail senden.

    Natürlich müssen solche Eiterbeulen aufgeschnitten und ausgeräumt werden. Um zu verhindern, dass weitere solche Eiterbeulen auftreten, soll man mehrfach am Tag seine Hände ganz gründlich an fließendem Wasser waschen und die Übergangszone zu den Nägeln ganz besonders intensiv mit einer Nagelbürste schrubben. Mehrfach sollen sie sich gründlich untersuchen, vor allem in den Falten (hinter der Ohrmuschel, an der Halsfalte, in den Achselhöhlen, an sämtlichen Falten der Brust (auch wenn das tabu ist), am Nabel, im Scham- und Analbereich (auch wenn das tabu ist!), in den Kniekehlen, zwischen den Zehen. Sobald irgendwo ein verdächtiges Pünktchen an der Haut auftaucht, dann sofort mit Betaisodona- oder Rivanol-Lösung oder einem anderen Desinfektionsmittel kräftig abreiben, damit der neue Herd keine Chance hat, sich auszubreiten. So könnte man weitere Eiterbeulen eventuell verhindern.

    Herzliche Grüße von Eurem Doktor!

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