Cameron Highlands

Nachdem wir uns besprochen hatten, raffen wir uns auf und begeben uns auf eine Wanderung. Mit unseren Sandalen sind wir natürlich bestens gerüstet für die Jungelwege, wie so oft wenn wir auf unseren Radtouren mal wandern gehen.

Zum Glück gibt es hier oben keine Blutegel! An die Schlangen und anderen Tiere die im Gebüsch lauern denken wir einfach nicht. Nach 2h laufen kommen wir bei einer Schutzhütte an, machen Pause und beschließen dann nicht nochmal 3h zu laufen sondern den direkten Weg in die Stadt zu nehmen. Die Wege sind wirklich klein und verschlungen. Manchmal müssen wir ein wenig klettern. Es gibt allerhand Pflanzen zu bestaunen, außerdem sehen wir eine kleine Schlange und beobachten eine Fliege wie sie eine tote Spinne ausnimmt.


Nach 1h kommen wir in Tana Rata an und widmen uns unserer Lieblingsbeschäftigung. Während der sehr kurzen Dämmerung laufen wir dann noch durch den Wald zurück zum Campingplatz. Wie erwartet ist er nun am Sonntagabend so gut wie leer, neben uns stehen noch 2 weiter Zelte hier. Am Vorabend waren es bestimmt noch 20-30 mehr.

Am Montag schlafen wir alle etwas länger (ca. 8 Uhr) und beschließen dann recht schnell noch einen Tag hier oben dran zu hängen. Erstens haben wir noch viel Zeit um bis zum 19ten April nach Kuala Lumpur zu kommen, zweitens wollen wir nun doch nicht in der Hitze des Tieflands in den Tama Negra Nationalpark und natürlich ist das Wetter hier einfach Traumhaft! Es fühlt sich an, als hätten wir das letzte mal in China solche herrliche Nachttemperaturen! Wahrscheinlich war es aber irgendwo in Laos. Die letzten Monaten haben sich bei uns folgende Schlafmöglichkeiten entwickelt. Komplettes Zelt aufbauen, nur das Innenzelt aufbauen oder aber nur unter dem Moskitonetz liegen. Letzteres ist deutlich kühler als das Innenzelt doch natürlich etwas aufwendiger. Die letzten Wochen war jedoch dies eigentlich viel zu warm, konnten wir doch locker die ganze Nacht nackig ohne Decke schlafen! Hier oben können wir seit langem wieder einmal unser komplettes Zelt aufbauen und wir benötigen in der Nacht sogar den Schlafsack als Decke, was für eine Wohltat. Das klingt bestimmt sehr komisch, doch wenn man seit Monaten diese heißen Temperaturen hat ist das wirklich ein Traum. Wenn wir an die letzten Jahre in Deutschland zurückdenken wo man sich beschwert wenn es im Sommer mal eine Woche etwas wärmer in der Nacht ist können wir eigentlich nur schmunzeln. Werden wir die nächsten Jahre denken „ist doch gar nicht so schlimm, denk doch mal an die Radtour zurück“? Oder aber jammern wir dann auch? Wahrscheinlich letzteres…. Die kalten Duschen, die wir seit Laos (ca. Dezember) immer haben sind uns hier oben bei ca. 20°C Außentemperatur fast schon zu kalt. Die nächsten Tage jedoch könnten wir sicherlich wieder im Stundentakt eine gebrauchen!

Da es hier natürlich auch zum Frühstück das gleiche wie Mittags und Abends zum Essen gibt passt es ganz gut dass wir gegen 10:30 Frühstück und Mittagessen kombinieren. Dann machen wir uns auf den Weg zu einer Teeplantage. Man soll dort den Cameron Highlands Tee probieren können und eine Führung bekommen. Wir radeln von Tanah Rata aus nach Süden. Nach der flotten Abfahrt und 400 Höhenmeter weniger finden wir das Schild mit dem Hinweis zu Plantage. Dummerweise ist dort auch vermerkt, dass Montags geschlossen sei. Wir beschließen trotzdem die 6km den Berg hinauf zu fahren um die Plantage zu begutachten. Alles was wir gerade bergab gerast sind fahren wir nun in einem Seitental wieder hinauf. Oben angekommen bereuen wir es nicht.


Nachdem wir die Aussicht und die frische Brise auf der Plantage genossen haben geht es wieder abwärts und dann hinauf in den Hauptort Tanah Rata. Auf dem Weg dort hin machen wir in einem anderen Tee Shop halt und genießen einen Highlands Tee und ein Stück Kuchen.
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Wirklich teuer und nichts besonderes, doch wir wollten es probieren. In Tanah Rata gehen wir wieder einmal unserer Lieblingsbeschäftigung nach.
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Es ist schon Wahnsinn wie sehr hier oben der Mensch in die Natur eingegriffen hat. Wenn die Berghänge nicht wirklich senkrecht nach unten Fallen werden sie landwirtschaftlich genutzt. In den letzten 10 Jahren wurden die Waldbestände wohl von 95% auf 62% reduziert. Als folge dessen stieg auch die Temperatur um 2°C an! In allen Orten war ein großer Trubel mit dem verladen der Lebensmittel. Außerdem weißen die Cameron Highlands mit über 10.000 Fahrzeugen die weltweit größte Dichte an Landrovern auf. Diese sind hier oben steuerlich begünstigt. Nachdem wir ein paar mal ein CH auf den Autos sahen dämmerte es uns, dass hier keine Schweizer unterwegs sind, sondern das dies ein schnelles einfacher Erkennungszeichen für die Polizei ist wenn diese Landrover ins Tal fahren würden. Bei der Abfahrt wie auch bei der Auffahrt in die Highlands waren Kontrollposten an der Straße.

2 Gedanken zu „Cameron Highlands

  1. Welzenbach Hiltrud

    Hallo, Hermann schaut die Bilder mit an und erkennt sehr viel, er war 1981 in der selben Gegend.
    Wir wünschen euch weiterhin viel Glück und gute Reise. Hermann und Hiltrud

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