Gestern Abend hätte ich wetten können, dass heute ein trockener und sonniger Tag wird. Während dem Abendessen hatte es völlig aufgeklart doch als wir heute morgen aus dem Zelt blicken sieht es am Himmel ganz anders aus. Wieder hängen dicke, schwere Wolken über uns, es nieselt leicht.
Bis wir endlich alles gepackt haben ist es auch von oben trocken und wir können uns frohen Mutes an die heutigen Kilometer wagen. Zuallererst wartet eine kleine Bergwertung auf uns. Wir sind froh, dass mal nicht die Sonne scheint und wir so viel schwitzen müssen. Je höher wir kommen desto dichter werden die Wolken und es beginnt zu nieseln. Als wir den Höhenkamm erreicht haben beschließen wir unsere Regensachen anzuziehen. Dies war eine sehr kluge Entscheidung denn im anderen Tal regnet es und wir sind ruck zuck klitschnass. Als wir tiefer kommen lässt der Regen nach doch uns ist es kalt. Wir kommen in ein Dorf mit einer großen Burg, dort entdecken wir eine Sitzmöglichkeit mit Dach und wir machen Pause. Da es uns nach dem Essen immer noch nicht wärmer ist, kehren wir noch in einem Cafe ein. Zwischenzeitlich klart es auf und wir können den restlichen Tag über trocken durch die Lande radeln. Uns gefällt es hier sehr. Immer wieder durchfahren wir hübsche, kleine Ortschaften, dann wieder Wiesen und Wälder. Es erinnert uns sehr an zu Hause. Irgendwie hat es Ähnlichkeit mit dem Bayrischen Wald. Die Häuser sind alle in einem guten Zustand, man sieht deutlich dass hier niemand oder nur wenige darum zu kämpfen haben wie sie ihre Grundbedürfnisse stillen. Ganz im Gegenteil, die Slowenen scheinen Zeit und Geld zu haben, so dass sie ihr Heim hübsch gestalten können, mit der Liebe zum Detail. Die Kirchen läuten alle 15 Minuten, wann hatten wir das denn zum letzten Mal? Es muss wohl vor der Abreise gewesen sein. Und noch ein Punkt der Slowenien noch heimischer wirken lässt, überall sieht man Hydranten und an den kleinen, bedachten Holztafeln im Ort wurden Plakate oder Zettel angepinnt die auf ein Fest aufmerksam machen oder ähnliches. Wir kommen der Heimat immer näher. Obwohl wir uns ganz in der Nähe der Hauptstadt Ljublijana befinden, haben wir problemlos 10 km außerhalb einen Platz zum Zelten gefunden.