Eine Schnapszahl

Heute ist der 444 Tag unserer Reise. Ich kann alle besorgten Muttis und Omas beruhigen, dies wir auch die letzte dieser Art sein! Eigentlich wollten wir heute nach Mostar fahren um dort die Mittagszeit verbringen und ein wenig Sightseeing machen. Schon seit 2 Wochen überlegen wir uns, ob wir zur Vrelo Buna fahren sollen oder nicht. Da uns ein in Deutschland lebender Bosnier dies gestern sehr ans Herz gelegt hat, entschieden wir uns dann doch die größte Quelle Bosniens und eine der größten Europas anzusteuern.

Auf dem Weg dorthin machen wir noch halt in Međugorje. In diesem ehemals kleinen Ort haben im Juni 1984 ein paar Jugendliche eine Marienerscheinung erfahren. Seit dem entwickelt sich der Ort immer mehr zum Wallfahrtsort. Wenn man in die Nähe kommt häufen sich die Unterkunftsmöglichkeiten und im Ort selbst werden allerhand Souvenirs und Kleinkram verkauft. Man kann sich leicht vorstellen wie es in Lourdes oder Fatima zugeht und aussieht. Die Marienerscheinungen in Međugorje sind allerdings nicht von der römisch-katholischen Kirche anerkannt. Rom verbietet es sogar Gläubigen an Veranstaltungen dort teilzunehmen die die Erscheinungen als Gegeben voraussetzten.

Nachdem wir uns kurz umschauen und ausruhten geht’s weiter über ein paar Hügel wieder an den Neretva Fluss. Dort wo wir wieder die Hauptstraße erreichen sind wir immerhin 15 km näher an Mostar als gestern Vormittag. Bei der Abfahrt zum Fluss bläst uns ein Heißluftföhn entgegen, es wird Zeit dass wir wieder mindestens 500 Meter höher kommen.

Wir radeln an der Buna entlang und quatieren uns an einem netten kleinen Campingplatz ein. Barbara hat wohl einen Sonnenstich, wir waschen Wäsche und drücken uns im Schatten herum. Der Fluss, welcher vor 3 km an der Vrelo Buna Quelle entspringt ist natürlich wie gemacht zum abkühlen, sau kalt (7°C)!

Gegen Abend geht es Barbara immer schlechter, große Übelkeit kommt auf und somit ist an einen Besuch der Quelle nicht zu denken. Warten wir ab was morgen kommt.

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