Die Wolken hängen tief im Tal als wir uns auf den Weg zum Pass machen. Es ist eine riesige Nebelsuppe die vor sich hin wabert. Während wir den Julier-Pass beradeln tanzen die dichten Wolken um uns herum. Manchmal gewähren sie uns einen kurzen Blick auf die Berge, dann wieder hüllen sie uns in dichtes und feuchtes Grau. Die Sonne hat es heute besonders schwer.
Die Auffahrt ist recht kurz, schnell haben wir die Passhöhe erreicht. Ein kurzer Stopp, dann die warmen Kleider an und ab hinab ins Tal.
- nach über einem Jahr wird es doch mal Zeit für Neue
In einem kleinen Ort gaben wir unsere letzten Schweizer Franken aus. Wir schlenderten durch den Laden, suchten all die Sachen zusammen die wir auf jeden Fall noch benötigten wie z.B: Brot und das wenige Restgeld wollten wir für andere Dinge auf den Kopf hauen. Ich fand den leckeren Ovomaltine-Brot-Aufstrich und Sebastian rechnete kurz im Kopf zusammen ob wir die noch kaufen können. Tatsächlich fehlten 20 Rappen. Das gibt es doch nicht. Sebastian rechnete noch einmal, doch es änderte nichts an der Tatsache, es fehlten 20 Rappen. Plötzlich kommt eine Frau auf uns zu: „Ihr habt nicht genügend Geld? Wie viel fehlt euch denn? Ich kann das ja gar nicht mit ansehen.“ Wir sind völlig baff. Wir haben wohl so laut darüber gesprochen, dass sie es mitbekommen hat. Wir schildern ihr kurz die Situation, dann greift sie in ihren Geldbeutel und schenkt uns 2 Franken. 🙂 Als Dank erhielt sie dann an der Kasse unsere „Treuepunkte“. Wir radeln weiter nach Lenzerheide und treffen bei Anita und Andreas ein. Ihr Haus liegt perfekt. Solch eine gigantische Aussicht vom Wohn-/Esszimmer aus. Fantastisch.
