Fazit Malaysia

Wir waren 2 Zeiträume mit 30 und 5 Tagen in Malaysia. Dazwischen haben wir das Endziel Singapur bereist. Wir sind in Malaysia insgesamt 1.423 km mit dem Fahrrad gefahren und haben dabei 9.680 Höhenmeter erklommen.


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Wie bislang immer waren die ersten Tage die spannendsten. Man sieht viel neues und kommt wieder mit anderen Menschen in Kontakt. In Malaysia war der Unterschied mal wieder etwas größer. Das Land ist größtenteils islamisch, somit tragen die meisten Frauen ein Kopftuch. Sofort fällt auch, dass sie dies sehr streng tragen, es wird direkt unter dem Kinn zugeschnürt und es schaut nie ein Haar heraus. Ungewohnt und schön ist jedoch, dass Frauen auch Busfahren, bei der Polizei oder dem Straßenbau arbeiten. Man hat hier nicht den Eindruck dass das Kopftuch die Frauen ein paar Jahrhunderte zurückversetzt sondern dass sie wirklich gleichberechtigt sind.

Als nächstes fällt natürlich das totale Multikulti auf! Die ca. 30 Millionen Einwohner teilen sich zu ca. 50% Malaien, 25% Chinesen, 8% Inder und sonstigen auf. Natürlich sind alle diese Malaysier, doch eben verschiedenster Abstammung. Es ist interessant und sehr schön zu beobachten wie z.b. in der Metro Frauen mit Punkt auf der Stirn neben Frauen mit Kopftuch und einer ganz „normalen“ chinesischen Oma sitzen. Die bunte Mix spiegelt eben auch die 3 der großen Weltreligionen wieder. Ebenso unterschiedlich wie die Leute ist natürlich auch das Essen. Unser absoluter Favorit ist indisches Essen. Vom malaysischen Essen schmeckt mir vor allem Nasi Lemak ganz gut. Das ist natürlich Reis, diesmal in Kokosnussmilch gekocht mit kleinen Trockenfischen, einem Klecks einer roten leicht scharfen Soße, manchmal noch Erdnüsse oder Gurken. Sonst gibt es von malaysischem Essen eine Auswahl an Reis und Nudeln, mal gebraten oder nicht und dazu verschiedenes Fleisch oder Garnelen. Vom chinesischen Essen halten wir eher Abstand, auch wenn es bislang nicht schlecht war.

20150420_1245_P1070432_TZ10Sehr auffällig ist die überaus große Verbreitung von WLAN. Sehr viele Straßenrestaurants bieten Wifi an. Außerdem auch die Metro und Busse in Kuala Lumpur. Natürlich kostenlos. Hier ist Malaysia Deutschland schon ein großes Stück voraus! Bei uns ist ja die Politik vor kurzem wieder einmal gescheitert ein Gesetz zu beschließen was mit diesem Rückstand aufräumt. Statt dessen gibt es wohl weiterhin die s.g. Störerhaftung.

Die Leute sind sehr freundlich und grüßen uns immer. Wir werden hier wieder einmal seit langem mehrmals täglich mit „Welcome to Malaysia“ begrüßt. Das Lächeln und die Freude der Leute wirkt authentisch und nicht zwanghaft oder aufgesetzt wie z.B. manchmal in Thailand. Außerdem sprechen sehr viele Englisch. Es ist auf jeden Fall das bislang am Besten englisch sprechende Land. Viele Produkte sind nur auf Englisch beschrieben und es gibt ein paar Zeitungen auf Englisch. Wenn wir Restaurants betreten, in denen immer ein Fernseher läuft wird sehr oft auf einen englischen Sender umgeschaltet. Die Malaysier haben vieles aus dem Englischen übernommen, doch sie schreiben es als würde es ein deutschsprachiger einfach dem Hören nach schreiben, z.B. Ais, Bas, Imigresen, Texi.

Die Landschaft im Nord-West war von Felder, hauptsächlich Reisfeldern geprägt. Im Landesinnern und an der Ostküste bis nach Johor Bahru sahen wir fast nur Palmölplantagen. Diese sind wohl viel wirtschaftlicher, als die Kautschukwälder. Seit der synthetischen Herstellung von Kautschuk haben die Bauern hier wohl Probleme. Bei Palmöl sieht dies jedoch anders aus. Es findet in sehr vielen Bereichen Verwendung, z.B. zur Herstellung von Margarine, Kakao/Schokolade, Eis, Hautcreme, Seife, div. Kosmetikartikel, Duschgels, Reinigungsmittel, Schmiermittel, Kerzen, Farben, Lacken und da dies natürlich nicht genug ist auch noch als Biokraftstoff. Die großen Früchte können je nach Saison bis zu 2x pro Monat geerntet werden.

Mit den Früchten sieht es eher mager aus. Die Saison ist hier jedoch auch Juli/August und nicht im April. Ein bisschen was konnten wir ab und zu finden, doch bei weitem nicht so viel wie in Vietnam und Laos. Immerhin hatten wir hier einmal die Möglichkeit die Königin der Früchte zu probieren nämlich Durian. Sie stinkt wie gammliger Stinkerkäse und schmeckt nach einem Käse mit überreifem Aroma.

Malaysia ist mit Abstand das Land mit den meisten Tieren! Manchmal kamen wir uns vor wie im Zoo. Von Kühen, Ziegen, Schafen über diverse Reptilien bis hin zu Affen haben wir vieles gesehen.

Malaysische Regierung sehr korrupt, hetzt Volksgruppen gegeneinander auf. Malayien werden animiert um Kinder zu bekommen, damit sich der 50% Anteil erhöht! Auf den Ausweisen und bei allen möglichen Formularen muss die Rasse angegeben werden. (Malayie, Chinese, Inder, ….) Natürlich sind aber alle Malaysier. Bei Uniplätzen bekommen z.b. 70% der freien Plätze nur Malayien, die restlichen 30% werden auf Malaysier mit chinesische und indischer Abstammung und Ausländern aufgeteilt.

Übernachtet haben wir: 11x Zelt, 14x Hotel, 9x Privat

Kosten:
Die Währung in Malaysia ist der malaysische Ringgit. 1 € sind ca. 3,9 RM. Banknoten sind folgende im Umlauf. 100 (ca. 25€), 50, 20, 10, 5 und 1er. Münzen gibt es zu 50, 20, 10 und 5 sen. Ausgegeben haben wir 14,29 €/Person/Tag. Die Preise für Essen sind leicht teurer (5-10%) als in Thailand. Viel teurer sind jedoch die Unterkünfte. (30-60%)


Diagramm_14_Malaysia

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