Große Gaudi in Sattahip

Mittlerweile ist es der siebte Tag in Sattahip und wir hatten jede Menge Spaß und super schöne gemeinsame Stunden. Es lässt sich kaum in Worte fassen, doch ich will es einmal probieren.

Ansonsten haben wir genügend Bilder, die wohl verdeutlichen wie es uns hier geht bzw. erging.
Am Samstag den 14.2. feierten wir Edes Geburtstag. Die Familie war schon am Morgen fest am vorbereiten. Im Laufe des Tages trudelten noch drei weitere deutsche Freunde von Ede ein und so saßen wir am Abend gemütlich zusammen. Die Saalethalbewohner unterhielten sich auf fränkisch, es war sehr ungewohnt diesen Dialekt wieder zu hören und zu sprechen. Lang lang ist’s her. Ich habe mich jedoch sehr schnell wieder eingefunden. Mannix von den Schoppenhauern hat dies, wie erwartet am besten drauf gehabt. Die anderen beiden Gäste aus Deutschland waren Engel mit Freundin Birgit.

Nach diesem langen Abend haben wir die nächsten Tage mit Ede, seiner Frau Jeab und ihrer Familie verbracht. Hier möchte ich diese einmal vorstellen. Die Hausherrin und Mutter von Jeab, Mä tew und ihr Vater Jai. Dieser war sehr oft in sein Jungelhaus zurückgezogen. Jeabs Bruder Jocker, der Starfotograf, bei ihm werden wir unsere Nächte in Bangkok verbringen. Außerdem noch die Familie von Jeabs Schwester Jo mit Mann Houg und Tochter Plong Plong. Ab und an, vor allem zum Essen kamen noch die beiden Töchter von Jeab mit Freundin vorbei, hier fehlen uns die Namen.vorstellungHier ein paar Bilder des Geburtstagsabend:

An einem20150215_1854_P1060011_TZ10 Abend waren wir auf einem Markt an dem es alles gab. Nach ein paar Versuchen haben wir Plong Plong überredet mit uns auf dem „Riesenrad“ zu fahren. Es war sehr hart für sie, doch am Ende hat sie sich gefreut. Nach der Fahrt zitterte sie am ganzen Körper und war etwas bleich.

 

Als wir wieder gehen wollten, fragte Mä tew Ede ob er Würmer&Co probieren wolle. Natürlich kannte sie die Antwort. Ede fragte sie zurück und auch sie verneinte die vermeintlichen Köstlichkeiten. Dies beobachtete Barbara und in ihr entflammte der Ehrgeiz. Sie stichelte die Mutter und Jeab so lange an, bis schließlich eine kleine Tüte mit den am besten aussehenden Maden gekauft wurde. Alle versuchte und waren sich einig, ist ja gar nicht so schlecht. Mä tew kaufte sofort noch eine weitere Tüte und auch Jo langte zu. Kurz vor dem Auto ging Houg nochmals kräftig shoppen und so war es, dass wir statt einer kleinen Auswahl ein paar kleine Schüsselchen hatten. Am interessantesten für uns war, dass Mä tew, Jeab und Jo noch nie im Leben diese Köstlichkeiten gegessen hatten. Barbara war sehr stolz auf sich die 3 dazu gebracht zu haben. Dass die Farangs (westlicher Ausländer) dies nicht kannten war ja klar… Ich habe während des weiteren Abend ein paar Dutzend Würmer und 10 Grillen genossen. Barbara hat sich nach dem großen Grashüpfer mit dem Anblick begnügt. Auch Jocker und die Freundin von Jeabs Tochter kam im Laufe zu ihrem ersten Versuch. Jocker mochte dies nicht, die die Freundin hat diese auch sehr genossen. Am besten scheint es aber Mä tew geschmeckt zu haben, immer und immer wieder leerte sie die Schüsseln. 😉 Ob sie nun das Gefühl hat die letzten 60 Jahre etwas verpasst zu haben?

Am Montag Mittag machten wir uns in die ehemalige Schule von Jeab auf. Die Schule ist in der Navy Kaserne. Sie war dort Englischlehrerin. Ede hat sich zum Geburtstag Geld gewünscht um damit der Schule neue Tische und Bänke zu spenden.

Am Dienstag sind dann Ede, Jeab, Engel, Birgit und Jocker zusammen noch Bangkok gefahren um dann wieder zurück zu fliegen bzw. zu arbeiten. Wir haben unsere Räder gewartet und wieder flott gemacht. Hier sei erwähnt, dass ich nun doch nach 13.000 km die Bremsklötze zum ersten mal gewechselt habe. Sie hätten es wahrscheinlich noch 500 km getan, doch jetzt waren wir dabei, hatten Zeit und alles Griffbereit.

Außerdem sortierten wir jede Satteltasche aus und schnürten, mal wieder, ein Paket nach Hause. Diesmal waren es 6,6 kg und kostet uns 1600 Baht. (ca. 43€) Während wir in der Post waren, hat es doch tatsächlich wieder einmal richtig geregnet. Dies hatten wir das letzte mal in Vietnam. Nach dem Regen war die Luft angenehm frisch und es hat sogar etwas abgekühlt.

Mä tew hatte es sich nicht nehmen lassen jeden Abend etwas zu essen bereit zu stellen. Einmal gab es allerhand frittiertes Gemüse, Reste vom Geburtstag und Hähnchen. Am nächsten Tag (chinesisches Neujahr) gab es am Abend alles was am morgen bereitgestellt wurde. An diesem Morgen kam auch Houg vorbei um mit Mä tew zu beten. Der Vater schmunzelte und zeugte dem ganzen zu unserer Verwunderung nicht einmal Respekt. Während die beiden da andächtig saßen und vor – bzw. nachbeteten knallte er mit dem Gartentor und ließ sein lautes Moped aufheulen. Er hätte ja auch noch 5 Minuten warten können… Zu unserer Überraschung war auf dem Gebetstisch neben allerhand zu Essen und Wasser auch noch hochprozentiger Alkohol zu finden. Ist dies denn nicht im Buddhismus verboten? Nunja, ist eben auch hier Auslegungssache.

Am letzten Abend hat uns dann tatsächlich der Schlag getroffen, viel zu viel und alles mögliche. Natürlich auch wieder 2 Tüten mit Käfern und Würmern. Wir kochten, wie am Vorabend ausgemacht Pasta mit Tomatensoße. Danach machte sich Houg noch an „German fried Rice“. Außerdem gab es auch Schweineohr und Schweinezunge. Ich habe beides versucht, doch mich dann eher an Reis, Fisch, Suchi und die Insekten gehalten. Bis auf Houg hat es der Rest der Gruppe Barbara gleich getan und dies nicht angerührt. Der Hit waren die Nudeln mit Tomatensoße und natürlich Insekten. Beim ersten Versuch stellten wir fest, das manche fast wie Käse schmecken und so war das natürlich perfekt für die Pasta.

Während des Essen kamen wir irgendwie auf Nasen zu sprechen und so ließ mä tew übersetzten, dass sie schon beim ersten sehen interessiert war. Sie ließ fragen ob sie unsere Nasen mal anfassen dürfe. Nach dem Hände waschen ging es los. Nach mä tew trauten sich auch die Freundin von Jeabs Tochter und Jo an Barbaras Nase. Sie waren alle verwundert, dass der Knochen nicht bis zu Spitze geht und da statt dessen Knorpel ist.

Zu unserer Verwunderung sprachen Houg und Jo an den Abenden sehr viel und ausreichend gut Englisch. Wir versuchten ein wenig Thai zu lernen und vor allem Jo ein wenig Deutsch. Als wir am letzten Abend unser Bilderalbum mit einer unserer Dankeskarten überreichten ging es wieder einmal um die „faule Zunge der Thais“. (Haben wir so von Jeab gelernt) Die faule Zunge heißt so viel wie, ersetzte jedes geschriebenes „r“ durch ein „l“. So heißt z.b. aroy (gut) immer aloy, roy (100) loy und meine holde Begleitung eben Balbala oder Babala. Die wirkliche Herausforderung kam mit der Überschrift auf unserer Dankeskarte. Dort steht eben „5 rollende Räder Richtung Osten 2014/2015“. Dies kann ja nun mal jeder mit fauler Zunge sagen. Jo hatte sehr sehr viel Mühe damit, doch sie blieb hartnäckig und hat es schließlich auch geschafft. Mä tew hat im Anschluss ebenfalls bewiesen, dass ihr Zunge auf fleißig sein kann. An diesem Abend löste sich auch das Rätsel auf, warum mä tew oft von „Baby frog“ sprach. Wir dachten es gäbe demnächst Frosch zu essen. Doch Houg klärte uns am Abend auf, dass sein Name in Isan (Region im Nord-Osten Thailands in dem wir zwischen Laos und Kambodscha unterwegs waren) soviel wie Kaulquappe heißt.

Bei Plong Plong merkt man die letzten Tage deutlich, dass sie wieder in der Schule ist. Die Schule beginnt um 8 Uhr und endet um 17 Uhr. Natürlich gibt es danach noch Hausaufgaben zu erledigen. Am Wochenende und auch noch am Montag war sie sehr aufgeweckt und interessiert, die letzten Tage jedoch sehr müde und zurückgezogen.

Die letzten Tagen hatten wir sehr viel Spaß, fühlten uns sehr willkommen und gut in die Familie integriert. Alle erwarten ein wiedersehen im nächsten Jahr.

 

4 Gedanken zu „Große Gaudi in Sattahip

    1. Sebastian Beitragsautor

      Thank you very much (not big 😉 ) for the nice words! We felt very good at your family in Sattahip and also in your home in the north of Bangkok. Kop Kuhn kap kap kap kap kap kap that we can use your home for staying here. In the future when we came back to Thailand I’m sure to see you and your family again!

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