Matsch, Matsch und noch mehr Matsch…

In der Nacht hat es etwas geregnet, am Morgen tropft es noch von den Bäumen bzw. vom Bambus. Es ist sehr gemütlich im Zelt und so verspüre ich absolut nicht den Drang auf das Rad zu steigen. Sebastian ist leider voller Tatendrang und erklärt mir so gleich, dass es nicht mehr regnet und ich keinen Grund dazu hätte heute einen „Ruhetag im Zelt“ einzulegen. Alla hopp, raus aus den Federn. Um 9 Uhr stehen wir wieder auf der Straße, wo wir auch schon von drei kleinen Kindern erwartet werden. Wir folgen einem kleinen Sträßchen, die Landschaft ist sehr schön. Um 11 Uhr legen wir dann die erste Pause ein, denn Sebastian hat schon wieder Hunger. Seiner Meinung nach gab es zu wenig zum Frühstück. Und da Menschen mit Hunger unausstehlich werden können, steuern wir in einem kleinen Dorf ein Cafe an, trinken leckeren Kaffee und essen süßes Baguette dazu. Gestärkt fahren wir wieder weiter, doch die Fahrt währt nicht lange, da Sebastian stürzt. Die Straße hatte sich seit der Kaffeepause in eine schmale Matschstraße verwandelt. Zentimeterdick klebt der Matsch auf dem Asphalt, durch den Regen der letzten Nacht, ist es ziemlich klitischig. Als ihn ein kleiner LKW überholte kam er zu dicht an die Straßenkante und rutschte an dieser ab…bums….da lag er auf dem Boden. Also legten wir die zweite Pause ein und das Knie wurde gekühlt. Bis auf ein paar Prellungen an Knie, Hüfte und Hand ist ihm nichts passiert. Zum Zeitpunkt des Sturzes war er auch nicht schnell unterwegs, da es bergauf ging. Nachdem er sich erholt hatte stieg er wieder auf das Rad. Die ersten Meter waren schmerzhaft doch ansonsten kam er gut voran. Soweit es die Straße zu lies, denn der Matsch nahm kein Ende. Bergab mussten wir höllisch aufpassen, dass wir nicht ins rutschen kamen. Die Räder sehen nun wieder aus wie die Sau.
Dafür entschädigte uns aber die Landschaft. Hügel, Flüsse und Bäche, tolle Bambushäuser die auf Stelzen stehen und immer wieder kleine Kinder die uns schon von weitem entdecken und mit großem „Hallo“ begrüßen.
Am Abend suchten wir mal wieder nach einem Plätzchen. Am Straßenrand standen zwei Baumaschinen, auf der anderen Seite der Straße war eine Bambushütte, dort standen eine junge Frau, ein junger Mann und eine Oma mit Kind auf dem Arm. Der junge Mann rief uns entgegen, er grüßte uns. Wir fragten ihn ob es möglich sei, dass wir hier schlafen könnten. Gar kein Problem! Er bot uns auch seine Hütte an, zumindest deuteten wir seine Gestik so, doch wir lehnten ab. Wir bauten unser Zelt hinter den, aus Deutschland stammenden, Baumaschinen auf. Die Oma kam mit dem kleinen Kind zu uns und sah uns zu wie ich das Zelt aufbaute und Sebastian kochte. Sie wird sich wohl auch gedacht haben, dass da was schief läuft. Seit wann kocht der Mann??
Nun liegen wir im Zelt und hoffen, dass es in der Nacht nicht regnet und der Matsch nicht die nächsten 60 km bis zur Grenze anhält. Wir erinnern uns an die ersten Tage in Vietnam.

2 Gedanken zu „Matsch, Matsch und noch mehr Matsch…

  1. Daniel

    Fotographiert ihr mit einer anderen Kamera? Ich habe das Gefühl, dass die Bilder eine merklich andere Qualität haben. Früher waren die Bilder auch bei schlechtem Wetter/Beleuchtung scharf und kontrastreich. Das ist nicht mehr der Fall. Oder liegt das gar an eurem Besuch beim Fotomechaniker?

    Gruß, Daniel

    1. Sebastian

      Das mit den Bildern liegt unserer Ansicht nach eher am Wetter. Es war schon sehr sehr diesig. Die von Luang Prabang sollten wieder besser sein. Seit ein paar Beiträgen kann man an den Dateinamen auch erkennen mit welcher Kamera die Bilder gemacht wurden. K30 mit meiner DSLR, TZ10 mit der Kompaktkamera von Barbara und E1 mit meiner kleinen Cam so gut wie immer während der fahrt. Die Kamera von Barbara hat die letzten Wochen teils etwas Probleme mit dem fokusieren, mal sehen wie sich das noch entwickelt.

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