Um 7 Uhr holen wir Clive bei seiner Unterkunft ab, dann fahren wir mit der Fähre hinüber ans Festland.
- Vor Kälte und Sonnenschein haben sie wohl Angst
- was soll das denn sein?
- Arbeit muss belohnt werden
Gegen halb 4 radeln wir weiter. Doch weit kommen wir nicht. Ein Anstieg von 500 Höhenmetern steht an. Wir würden min. 2 Stunden dafür benötigen, das ist zu viel für den heutigen Tag. Zudem soll es auf den nächsten 30 km keine Dörfer mehr geben.
Somit bleiben wir im letzten Dorf vor dem Berg. Wir suchen nach einem Nachtplatz und werden zu einer Unterkunft verwiesen. Diese ist aber so teuer, dass wir ablehnen. Die Frau verlangt für die Zimmer mehr als wir in Georgetown bezahlt haben!!!! So sitzen wir auf dem Marktplatz und denken über Plan B nach. Es gibt hier eine kleine Notfall-Ambulanz, ähnlich wie der rote Halbmond im Iran. Vielleicht dürfen wir dort schlafen? Eigentlich ist es egal wo wir liegen, Hauptsache wir können uns duschen. Wir fahren dort hin, doch alles ist abgeschlossen. Man muss eine Telefonnummer anrufen, falls man Hilfe braucht. Tolle Ambulanz!
So beschließen wir Plan C durch zu führen und dieser lautet: raus aus dem Dorf fahren und mal bei den letzten dort befindlichen Häusern nach schauen ob es da eine Möglichkeit gibt. Und die gibt es! Ein paar Leuten, die gerade auf Bänken vor ihren Hütten sitzen erklären wir, dass wir einen Nachtplatz suchen. Dass uns die Unterkunft im Zentrum viel zu teuer ist und das wir alles dabei haben, nur etwas Wasser benötigen zum Waschen. Kein Problem, wir dürfen bleiben. Schnell fahren wir nochmal zum Marktplatz und Essen zu Abend, dann kehren wir zurück.
Wir richten alles ein und dann kommt es: Oh Schreck mein Reisepass und meine Kreditkarte ist weg. Jeden Abend hole ich sie aus der Tasche heraus und lege sie zu mir an den Schlafplatz, doch heute geht der Griff ins leere bzw. ich bekomme nur eines meiner T-shirts zu fassen. Zuerst denke ich mir gar nichts dabei. Kann ja vorkommen, dass der Bauchgurt die letzten Tage beim Packen tiefer gerutscht ist als sonst. Doch als ich tiefer wühle und nichts finden kann, werde ich unruhig. Wo ist er bloß? Ich leere die Tasche komplett aus. Doch da wo er immer ist, ist er nicht mehr. Ich kontrolliere alle anderen Taschen, ich kann nichts finden. Sebastian hilft mir bei der Suche auch er findet nichts. Meine Güte wie konnte das passieren. Ich bin völlig aufgelöst! Wo kann er nur sein?? Wann hatte ich ihn zuletzt in der Hand? Liegt er vielleicht im Hotelzimmer? Das er heraus gefallen und unter das Bett gerutscht ist? Sebastian bittet die Leute, bei denen wir heute schlafen, ob er ihr Handy nutzen dürfe. Er ruft im Hotel an und fragt ob etwas gefunden wurde. Die Frau am anderen Ende ist sehr kurz angebunden. „Nein, das Zimmer wurde gereinigt. Da war nichts! Tschüss!“ Sehr komisches Verhalten. Wir rufen mit unserem Notfall-Handy in Deutschland an und lassen die Kreditkarte sperren. Zwischenzeitlich hat Clive nochmals meine Taschen durchgesucht, kann ja sein, dass man selbst schnell mal etwas übersieht weil man davon überzeugt ist, dass es dort nicht sein kann. Doch auch er findet nichts. Ich bin völlig aus dem Häuschen. Wo sollen die Sachen sein? Wir versuchen zu rekonstruieren, doch wir kommen nicht weit, bzw. zu dem Entschluss, dass er eigentlich nur im Hotel liegen kann. Deshalb wollen wir Morgen nochmals dort anrufen und darum bitten, dass sie unter dem Bett nach sehen, denn da wurde gewiss nicht gereinigt. Und wenn die Dame wieder so unfreundlich ist, dann werden wir ihr schon auf die Sprünge helfen!!
Die Kreditkarte ist nun gesperrt, darüber muss ich mir vorerst keine Gedanken machen, wir haben noch die von Sebastian, was wir aber mit dem Pass machen? Das müssen wir noch überlegen. Wenn er im Hotel nicht mehr auftaucht werden wir wohl mit Clive nach Kuala Lumpur fahren und einen vorläufigen Pass beantragen müssen. Mein Bruder hat Gott sei Dank, zu Hause meinen Zweitpass liegen, den kann er Sebastians Mutter mitgeben, wenn diese uns in Istanbul besucht. Von daher ist eigentlich, wenn man es so sieht, alles halb so wild. Wir müssen lediglich unsere Route etwas ändern und mit ein paar unvorhergesehenen Geldausgaben rechnen. Dennoch bin ich zutiefst erschüttert und traurig. Wie konnte mir das passieren? Ich passe immer gut auf meine Sachen auf! Schon wieder müssen wir wegen mir etwas ändern! Vielleicht können wir nicht mehr bis Singapur fahren, da es zeitlich nicht langt? Momentan bin ich untröstlich, gehen doch mit diesem fehlenden Reisepass Erinnerungen „verloren“. Ich habe mir diesen Pass oft einfach nur so angesehen, wie ein Bilderbuch. Er sah toll aus, die vielen Kleber und Stempel darin, von Land zu Land wurden es mehr. Der iranische Visakleber auf dem ich mit Kopftuch abgebildet bin, wann hat man so was schon in seinem Pass kleben? Wenn ich ihn mir ansah, war ich immer ein wenig stolz auf mich: „Wow, das habe ich alles schon geschafft!!“ Und nun ist alles weg…. Ich kann es nicht glauben. Vielleicht hilft es eine Nacht darüber zu schlafen, vielleicht taucht er Morgen ganz unverhofft an einer ganz anderen Stelle wieder auf.
- typisch malaysisches Häuschen
- unsere Unterkunft
Hallo, Barbara!
Die Speichenbrüche müssen nicht unbedingt von Deiner Rohloff-Schaltung ausgehen!
Ich habe letztes Jahr auf einer Tagesradtour einen Speichenbruch gehabt. Ich war dabei
mit dem Hinterrad in ein verstecktes Loch gefahren. Ich habe das Rad in einem Fahrradgeschäft
reparieren lassen. Der Mann dort fragte, wieviele Speichenbrüche ich schon gehabt hatte.
Es war damals der zweite Speichenbruch gewesen. Er empfahl mir, im Falle eines weiteren
Speichenbruches das ganze Hinterrad umspeichen zu lassen, weil die Serie von Speichenbrüchen
dann kein Ende mehr nähme. Jeder Speichenbruch belaste die benachbarten Speichen stärker,
sodass sie auch bald brechen würden.
Bisher ist diese Umspeiche-Aktion bei mir nicht notwendig gewesen.
Aber mein Rad wird ja auch nicht so stark belastet wie Eure Räder!
Deine Speichenbrüche können auch einfach durch Materialermüdung entstanden sein.
Klaus
An Ermüdung haben wir auch schon gedacht, aber ich denke es ist die Rohloff. Denn seit heute spüre ich schon wieder diesen Schlag am Hinterrad. Da ist irgendetwas locker. Mal sehen ob ich es mit der Schaltung noch nach Hause schaffe. Wir werden es die nächsten Tage bis Singapur beobachten. Wird es schlechter schreiben wir die Firma nochmal an. Vielleicht können sie was nach Istanbul senden. Abwarten.
Hallo Ihr lieben
Liebe Barbara es ist ärgerlich das du deine Sachen verloren hast hoffentlich sind sie wieder aufgetaucht.Peter hatte am 10.4. auch seine gesamte Geldbörse verloren mit 120 .- und jeweils 13,. für Eintrittskarten für die Messe mit allem drum und dran Perso, Scheckkarte, Führerschein usw….. was man so alles als MANN im Geldbeutel hat. Ich wünsch euch trotzdem noch viele schöne Erlebnisse
Eure Christine mit Peter aus Stuttgart
Es ist ziemlich ärgerlich! Doch ich hoffe für Morgen und die nächsten Tage nur Gutes!!! Das ich meinen alten Pass wieder in den Händen halten werde bezweifle ich noch, aber hoffentlich läuft mit dem Neuen alles glatt und wir können in 3-4 Tagen die Reise fort setzen. Daumen drücken!!! 🙂