Belagerungsrekord

Pünktlich zum Sonnenaufgang wachen wir auf. Eine wunderschöne Stimmung!

Die Sonne nimmt stark an Kraft zu und außer unserem Zelt gibt es kaum mehr Schatten. Wir machen uns daran einzupacken. Während wir dies tun, kommt ein alter Jeep vorbei. Drei Männer sitzen darin, zwei von ihnen in Armee-Uniform. Ich frage mich was die wohl wollen? Haben wir uns unbefugter weise hier am See aufgehalten?? Aber nein, wie kann ich nur so was denken!! Sie haben uns in der Ferne entdeckt und wollen nur mal eben wissen wo wir her kommen, was wir machen, ein wenige mit uns plaudern und natürlich ein Foto schießen. Sie sind Jäger und prompt bekommen wir ein Video unter die Nase gehalten, dass uns zeigt, dass am bewachsenen Seeufer Wildschweine leben. Und was für Kawenzmänner. Riesige Brummer, wie die da wohl hin kamen. Wir bekommen es nicht heraus. Wir verabschieden uns, die Männer fahren zurück und wir radeln wieder zur Hauptstraße. Wir erreichen die nächst größere Stadt. Hier wollen wir für unsere Mittagspause einkaufen. Schon am ersten Laden, bei dem wir anhalten werden wir von einer Masse Menschen belagert und fotografiert, dass es kaum auszuhalten ist.

P1020752Da wir dort aber nicht alles bekommen, werden wir zum Basar geschickt. Wir radeln dort hin, während ich einkaufe bleibt Sebastian bei den Rädern und hat genügend Zeit die Menschen zu zählen die um ihn herum stehen, auf 70 Köpfe kommt er!!! Als ich mit dem Einkauf fertig bin muss ich nur noch der Menschenmasse folgen um Sebastian zu finden, allerdings gestaltet es sich im ersten Moment als sehr schwierig für mich, ihn von außen zu erreichen. Geballte Muskelkraft kommt mir entgegen, als ich versuche mich von hinten durch die Menschenmasse zu schieben. Da verteidigt jeder ziemlich hartnäckig seinen Platz. Als ich mich dann aber per Sprache zu erkennen gebe werden mir Tür und Tor geöffnet. Die Menschen entspannen sich kurzzeitig, so dass ich zu Sebastian hindurch komme. Es ist wahnsinn, und ich will nicht übertreiben, aber man kommt sich in dem Moment doch ein wenig wie ein kleiner Star vor 😀

Nachdem alle Einkäufe verstaut sind, deuten wir die Weiterfahrt an, diese wird uns auch anstandslos gewährt. Wir radeln weiter, werden aber auf den folgenden 5km immer wieder von Autofahrern angehalten um Fotos zu machen oder einfach nur zu erfahren wo wir her kommen. Unter anderem wartet ein junger Mann am Straßenrand auf uns, er lernt Deutsch und will sogleich mal seine Kenntnisse zum Besten geben. Wir stellen fest, dass die Usbeken hier den Iranern in fast nichts nachstehen.

Am Abend dauert es 1,5 Stunden bis wir endlich einen Nachtplatz finden. An den Straßen stehen direkt die Häuser und es gibt viel Landwirtschaft. Es ist sehr schwierig. Wir finden ein kleines Plätzchen, mal wieder direkt an den Gleisen. Ab und an laufen noch ein paar Leute bei uns vorbei, da direkt neben uns ein Trampelpfad ist.

Heute habe ich einen kleinen Bub gesehen, er war gerade mit anderen am Bach zum Baden. Scheinbar konnte er noch nicht schwimmen, denn um die Hüfte hatte er eine Schnur getragen und an dieser hingen sieben PET-Flaschen. Leider ging alles so schnell, dass ich ihn nicht fotografieren konnte.

Auf dem Basar habe ich dieses Kraut hier geschenkt bekommen.

IMGP6897Weiß jemand was das ist?? Es hat einen ziemlich unangenehmen Eigengeschmack, der uns den ganzen Salat versaut hat. Wir hatten es schon mal in einem Essen, in Samarkand. Dort dachten wir jedoch der Geschmack kommt vom Baumwollöl, das hier viel verwendet wird.

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