Einladung zum Osh-Essen

Wir sind gerade beim Frühstück, da erhalten wir Besuch von drei Frauen.

P1020765Sie bringen drei Kühe mit, die in unserer Nähe weiden. Die Frauen sind sehr neugierig, wir versuchen zu kommunizieren, doch es ist schwierig. Sie setzen sich in unsere Nähe und beobachten uns. Als wir unsere Sachen packen spannen wir sie mit ein.IMG_2768

IMG_2767Sie sind begeistert und laden uns nach Hause ein.

Da wir eh viel zu viel Zeit haben, für die wenigen Kilometer in Usbekistan und die drei Damen uns irgendwie gefallen, sagen wir zu und gehen mit ihnen mit. Am Haus angekommen werden wir schon von weiteren Frauen und Kindern empfangen. Ein großes Hallo und neugierige Blicke. Wir erhalten Essen, was wir nicht verstehen, sie haben uns doch vor wenigen Minuten noch beim Essen zugeguckt. Anstandshalber essen wir ein wenig, den Rest vernichten die Kinder. Sie dürfen allerdings erst los legen, als wir eindeutig sagen, dass wir nichts mehr wollen. Darauf achtet die Babuschka (Oma) sehr. Wehe einer greift vorher zu! Anschließend werden Bilder gemacht ohne Ende. Ehe wir uns versehen bekommen wir Kinder in die Arme gedrückt und dann heißt es „Foto, Foto“. Allein mit unserer Kamera wurden 80 Bilder geschossen, dazu noch die unzähligen Handybilder. Sie übertrumpfen die Japaner.

Es folgt eine kleine Auswahl der vielen Bilder:

Die Babuschka bringt ein Album herbei. Ihr Mann war in Deutschland. Was er dort ganz genau gemacht hat, haben wir nicht heraus bekommen. Wie es auf den Bildern scheint, war er wohl beim Militär.

Erstaunlicherweise sitzen wir heute zum ersten Mal mit jeder Menge Frauen und Kinder da. Zwei Männer stoßen erst zum Mittagessen, ca. 3 Stunden später, hinzu. Es gibt wieder das leckere Plov oder auch Osch, wie man hier sagt. Und heute bekommt die „unreine linke Hand“ endlich einen Sinn. Bisher haben wir zwar auch oft mit den Händen gegessen, doch in der Regel wurde ein Stück Brot als Hilfsmittel eingesetzt oder gar Besteck. Heute jedoch wird nur die Hand genutzt. Der Reis wird fest mit den Fingern zusammen gedrückt und dann in den Mund gesteckt. Es sieht bei allen sehr gekonnt aus nur bei uns beiden könnte man meinen man befindet sich auf einem Schlachtfeld. Es ist gar nicht so leicht wie man sich das vorstellt. Zumindest wenn man es auch so sauber und ordentlich machen möchte wie die anderen. Ich gebe bald auf und steige auf den Löffel um, der mir gereicht wird. Sebastian übt tapfer weiter.
Bisher haben wir festgestellt, dass die Usbeken in jeden Sumpf steigen, hauptsache es ist noch etwas feucht. Heute steigt auch Sebastian das erste mal in den Kanal. Es sieht zwar aus wie eine Dreckbrühe, doch laut Sebastian ist es sehr erfrischend. Gemeinsam mit den zwei Männern und ein paar Buben planscht er im Wasser.

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Gegen 14 Uhr brechen wir dann endlich auf. Sie wollen uns zwar ungern gehen lassen, doch langsam wird es anstrengend, diese vielen Menschen…puh..
Im Übrigen war der Besuch am Morgen geschickt eingefädelt. Die Kühe waren nur ein Alibi um zu uns zu kommen. Am Abend zuvor wurden wir nämlich schon gesichtet.
Wir radeln los, Richtung Denov. Unterwegs machen wir Pause und Mittagsschlaf. Die letzten Stunden waren lustig aber auch anstrengend. Kurz vor der Stadt finden wir einen Nachtplatz. Er ist wunderschön. Wir beobachten die Menschen. Es sieht aus wie im Bilderbuch, die absolute Idylle.

Doch das ist mit Sicherheit nur der erste Eindruck. Ein junger Mann schenkt uns Tomaten. Später kommt er nochmal vorbei und zaubert ein stacheliges Knäuel aus seiner Mütze. Ein kleiner Igel, der sich aus lauter Angst eingerollt hat. Er lässt ihn bei uns. Es dauert lange bis der Igel wieder zum Vorschein kommt. Wir müssen laut lachen als wir ihn sehen. Haben Igel immer so große Ohren??? Er sieht absolut ulkig aus. 😀

10 Gedanken zu „Einladung zum Osh-Essen

  1. Mirjam Wolf

    wir haben Sehnsucht nach dem dreamteam Isbell-Barbara-Mirjam !!
    Na liebe Beibara – deine Karte ist angekommen – aber wo bleibst du ???
    Bella versucht für dich Musik zu machen ,nur wie können wir die nach ( wie heißt das Land nochmal ??)
    schicken.
    Hast du eine Idee.??

    1. Barbara Beitragsautor

      Oh Musik, das wäre klasse! Ihr könnt sie mit DHL EXPRESS schicken 😀 Ne, ihr könnt versuchen ein paar Lieder per Mail zu schicken!Doch nicht zu viele auf einmal und wenn möglich in kleinem Format. Dann müsste das ganz gut klappen mit dem herunter laden!! Das wäre genial und sehr lieb von euch 😉 Mirjam, ich hätte gern von dir Gitarrenmusik,, kann ich dich irgendwie abonnieren 😉 Die hat so gut entspannt 😉 Du erinnerst dich?
      Beibaraaaaaaaaa

  2. Daniel

    Der Igel hat wahrscheinlich nur so große Ohren, damit er sich kühlen kann und nicht an Überhitzung stirbt. Europäische Igelohren sind kleiner. Diese eingekochten Tomaten im Hintergrund sehen sehr lecker aus.

    1. Sebastian

      Ohja, das war sehr sehr lecker. Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Paprika, ein wenig Chili und natürlich sehr viel Knoblauch. Alles pürriert und sehr sehr lecker…

      1. Sebastian

        Ja, das ist unsere Autogrammkarte. 😉 Vorne die Route mit einem Bild von uns und hinten Danke in allen Sprachen der auf dem Plan stehenden Länder. Es wird dann darin herum gemalt wo wir gerade sind und wo wir wohnen bzw. Deutschland ist. Die Karte kommt sehr gut an!

  3. Bella

    BABUSCHKI :-)….leider nur die gefakte 🙂 Die echte sitzt bei mir und kreischt nach Kaffee…..Tauschen ? 🙂

    …..und Tomaten besonders treulose Tomaten hätte ich auch im Angebot

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