Staller Sattel

Wir haben die Wahl, flach weiter Richtung Brixen oder einen Schlenker über den Staller Sattel auf über 2000 Meter Höhe. Da die Wetteraussichten für die kommende Woche nicht sehr rosig sind, beschließen wir noch einmal die Berge in Angriff zu nehmen um die Aussicht genießen zu können. Mit dieser Entscheidung im Gepäck rollen wir nach Lienz und biegen dann nach Huben ab. Zu Beginn radeln wir an einem kleinen Fluss entlang und schon jetzt spüren wir die Anstrengungen des gestrigen Tages.

Na das kann ja heiter werden. In Huben heißt es dann ran an den Berg. Wir biegen nach Westen ab und schnaufen langsam aber sicher bergauf. Zuerst ist es recht steil, doch dann geht es kontinuierlich und gemütlich bergauf. Immer wieder fahren wir durch hübsche Dörfer hindurch, die wir zum Pause machen nutzen. Die gestrigen Anstrengungen hängen uns ganz schön in den Knochen. Und wir wollen heute noch die Passhöhe erreichen?


Am Ende des Tales warten dann wieder mal Serpentinen auf uns. Während wir kämpfen fahren Motorräder, Mercedes und Porsche in einer Geschwindigkeit und Leichtigkeit an uns vorbei, dass wir glatt neidisch werden. Gegen 17 Uhr erreichen wir endlich die Passhöhe. Ein Schöner See liegt mitten zwischen den hohen Berggipfeln. Die Passhöhe ist gleichzeitig auch Grenzstation, danach befindet man sich in Italien. Doch die Abfahrt wollen wir auf morgen vertagen, denn ein Blick hinunter in das andere Tal, sagt uns dass es schwierig wird dort einen Platz für die Nacht zu finden. Außer Wald ist nichts zu sehen. Bleiben wir lieber auf österreichischem Boden und nutzen den großen Wanderparkplatz als Nachtplatz. Somit tun wir es zwei Wohnmobilen gleich. Auch sie werden die Nacht hier oben verbringen. Wir genießen die Abendstimmung und huschen bei Dunkelheit ins Zelt. Es dauert nicht lange da erhellen Blitze den dunklen Nachthimmel. Kommt jetzt schon das schlechte Wetter? Es beginnt stark zu regnen, das Gewitter zieht direkt über uns hinweg. Es ist unheimlich und fantastisch zugleich. Das Donnergrummeln in den Bergen, laut und irgendwie bedrohlich, rollt es über unsere Köpfe hinweg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert