Werden wir davon fliegen??

Am Abend kamen noch einige Malaien vorbei. Sie stürzten sich wie immer in voller Montur ins Meer, planschten wie wild umher und stiegen dann mit ihren pitschnassen Kleidern ins Auto und fuhren davon. Es war schön ihnen bei der Plantscherei zuzusehen. Sie hatten sichtlich Spass und was uns sehr erfreute war die alleinige Tatsache, dass auch muslimische Frauen mitmischten. Sie spritzten Männer nass oder ließen sich von ihnen ins Wasser schubsen. Sie waren mittendrin und voll dabei. Dies gefällt uns hier in Malaysia sehr. Sie tragen zwar ihre Kopftücher sehr streng und akkurat, doch insgesamt sind sie gleichberechtigter als z.B. in der Türkei. Sie machen viele Dinge die auch Männer tun und man sieht auch oft Pärchen Hand in Hand über die Straße oder den Strand schlendern.

Als es dunkel wurde waren wir dann ganz alleine. Der Wind blies in unsere Hütte und wir genossen den Ausblick hinaus in die Dunkelheit. Ab und an zuckten Blitze am Himmel. Aber alles nur wieder Wetterleuchten. Um 4:00 Uhr war es dann definitiv kein Wetterleuchten mehr. Es begann zu schütten, unzählige Blitze erhellten den dunklen Nachthimmel, es krachte laut und der Wind nahm zu. Oh weh, jetzt wird es richtig dicke kommen. Wird es die Hütte aushalten? Sie hielt tapfer den Naturgewalten stand. Nur einmal, als der Wind richtig stark war, kamen ein paar Regentropfen zu uns. Es ist schon ein komisches Gefühl bei solch einem Wetter in einer solch lummeligen Hütte zu wohnen. Aber nun wissen wir endlich mal wie es den Menschen in Kambodscha, Laos und Myanmar geht.
Das Gewitter zog schnell weiter, doch der Regen blieb, um genau zu sein bis morgens um 8 Uhr. Uns zog es überhaupt nicht auf die Räder. Mittlerweile sind wir halt „Schön-Wetter-Fahrer“ geworden. 😉20150425_0739_P1070501_TZ10 Um 9 Uhr hingen dann nur noch dunkle Wolken am Himmel und so setzten wir unsere Reise fort. Auf kleiner Landstraße ging es nach Mersing. Die Landschaft war schön. Neben Dschungel fanden sich immer wieder Dörfer. Diese zogen sich manchmal über mehrere Kilometer hin, da die Häuser weit verteilt liegen. Dazwischen befinden sich immer wieder Felder oder einfach nur hübsche Wiesen mit Palmen darauf. Auch Kühe gibt es hier. Diese sind sehr seltsam. Sie starren uns schon von weitem an und wenn wir dann auf ihrer Höhe sind, rennen sie panikartig davon. Sehen wir so beängstigend aus?


In Mersing machen wir Mittagspause. Es ist schwül, man merkt überhaupt nicht, dass es am Morgen 4 Stunden geregnet hatte. Wir sitzen beim Inder, nutzen die Möglichkeit ins Internet zu gehen und ich merke wie ich richtig faul werde. Wir haben zwar erst 35 km gemacht, aber irgendwie reicht mir das schon 😀 Ich bin echt eine faule Kuh. Um 15 Uhr setzen wir die Fahrt fort, Sebastian weiß mittlerweile über meinen „Faulheitsgrad“ Bescheid und so halten wir Ausschau nach einem Nachtplatz. Ein Schild kündigt eine Ferienanlage mit Campingmöglichkeit an. Dort angekommen ist alles zu, aber es sieht zumindest noch gut erhalten aus. Eine Telefonnummer ist auf dem Schild vermerkt, Sebastian ruft bei den Besitzern an, diese erlauben uns hier zu bleiben, sie würden vorbei kommen und uns den Platz zeigen und die Toilette aufschließen. Gesagt getan, um 16 Uhr sitzen wir am Strand und blicken auf das aufgewühlte, braune Meer. Ob es heute Nacht wieder regnen wird?

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